ALPENTOUR – RÜCKBLICK TEIL 2

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In den Alpen Norwegens

Alpentour hin – Alpentour her, Norwegen war schon lange geplant und so fand es auch statt. Zwei Tage nach der Hochzeit unserer Schwester bestiegen wir das Flugzeug in Richtung Oslo, von wo aus es mit dem Auto in Richtung Bergen weiterging. Auf halber Distanz liegt das Jotunheimen Gebirge und der gleichnamige Nationalpark. Die Fischerei auf norwegische Gebirgsforellen war fantastisch und das einfache Leben, sei es in alten Blockhütten oder im Zelt, komplettierten das Abenteuer.

Die Seen und Flüsse, die wir befischten, verfügen über hervorragende Fischbestände. Wenn man die Anzahl der Seen im Verhältnis zu den Bewohnern betrachtet, ist das auch kein Wunder. Wir haben sogar an Gewässern gefischt, wo mehrere Jahre niemand mehr die Angel ausgeworfen hatte. Einen grossen Unterschied hat es nicht gemacht.




Lust und Frust in Uri

Wenn man wie wir viele Jahre an den Urner Fliessgewässern gefischt hat, kristallisieren sich einige Bäche heraus, die besonders hoch im Kurs stehen. Darunter sind in unserem Fall zwei eher bekannte und grosse Zuflüsse der Urner Reuss. Zum einen ist das die Unteralpreuss. Sie ist ein Traum von einem Bach – lieblich und klar, fast schon sanft für ein Bergbach. Dagegen unsere «zweite Liebe», die Meienreuss. Sie ist ein mächtiger Sturzbach mit starker Vergletscherung. Schäumend, trüb, fast schon zu lebensfeindlich für ein Forellenwasser. Beide Gewässer haben bis heute eine guten Forellenbestand. Die Grösse der gefangenen Forellen zeigt in den letzten Jahren aber eine klare Tentenz: Die Fische werden immer kleiner.

Doch von Anfang an. Meine Vorfreude war riesig. Ich verspüre immer etwas stolz, wenn ich einem «Gast» die Unteralpreuss zeigen kann. Auch wenn sie das vermutlich nicht mehr ist, bezeichne ich sie bis heute als besten Bergbach der Schweiz. So kündigte ich sie auch Fabian, einem ehemaligen Arbeitskollegen, gegenüber an. Er ist ein passionierter Forellenfischer und mit der nötigen Riskobereitschaft ausgestattet einen Bergbach richtig zu befischen. Er klettert in jede Schlucht und erreicht viele Spots, die nicht jeder befischt.

Ich mach es kurz. Wir waren hoffnungslos enttäuscht. Ich hatte Fabian 30+ Forellen mit der Fliegenrute versprochen. Wir fingen vermutlich den ganzen Tag keinen Fisch über 25 cm. Die 25er waren noch vor 5 Jahren die «Kleinen», die man beim Fliegenfischen aus Versehen fing. Auf die Trockene kommen sie kaum noch, wir brauchten 10 cm Gummis.

Der erste Tag war also ein Reinfall. Da wir während unserer Urifischerei jeweils im Meiental wohnen, nahmen wir uns am zweiten Tag die Meienreuss vor. Normalerweise ist die Unteralp eher höher einzustufen, das durfte 2017 auf keinen Fall zutreffen. Tat es zum Glück auch nicht. Auch die Meienreuss blieb natürlich unter meinen stets zu hohen Erwartungen, bescherte uns aber doch die eine oder andere amtliche Forelle.

Trotzdem stimmten uns die zwei Tage etwas nachdenklich. Das Konzept «Bergbachfischerei Schweiz» funktioniert für uns definitiv nicht. Die Fischereibestimmungen sind seltsam antiquiert. Wir diskutieren über das richtige Mindestmass, obwohl wir über den Sinn von Mindestmass diskutieren müssten. Wer um Himmels Willen hält an der Idee fest, dass man beim Bergbachfischen 6 Forellen mitnehmen kann?

Im Video kannst du nicht viel lernen…eine Priese Frust und riesige Freude über eine kleine Bachforelle müssen hier leider reichen.

Beste Grüsse

Oli und Nino von Burg

Hier findest du den ersten Teil unseres Alpentour-Rückblicks

 

 

 

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