GIFT IM ESSEN ODER TRINKWASSER – WER WILL DAS?

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Wer Heidi’s Welt nicht nur im Film erleben möchte, kann nur 2 X Ja am 13. Juni einlegen

Gift im Trinkwasser oder Essen – wer will das?

Es wurde nun bereits sehr viel über die am 13. Juni anstehenden beiden Initiativen debattiert. Und ein Haar in der Suppe lässt sich logischerweise immer irgendwo finden.

Aber nun mal Hand aufs Herz. Wer von Euch möchte gerne Gift im Trinkwasser oder im Essen? Wer möchte Gewässer, die über die letzten Jahrzehnte einen massiven Rückgang an Insekten und Fischen aufweisen, noch ganz zerstören? Wer möchte den zukünftigen Generationen mit Herbiziden, Fungiziden und Insektiziden schwer belastete und kontaminierte Böden zurücklassen, die nur mit noch mehr Giften weitere Ernten ermöglichen?

Mir fällt dazu eigentlich nur ein Agrochemievertreter, organisiertes Verbrechen oder Menschen, die absolut keine Veränderungen wollen oder ertragen, ein.

Denn Gifte freiwillig in der Nahrung, das ist einfach nur fahrlässig und sinnfrei. Eigentlich ein no-brainer, über den keine Sekunde nachgedacht werden muss. Oder würde ein Kind bei dieser Frage mit «ja klar, vergiftet doch das Wasser und Essen», antworten? Kaum, denn der bei Kindern gesunde Menschenverstand ist noch nicht durch Profitgier und Partikulärinteressen verdorben.

Bauern first

Scheinbar gibt es aber Berufsverbände, die sich partout nicht anpassen wollen. Es könnten ja Einkünfte wegfallen. Liebe konventionelle Bauern, schon hunderttausende von Erwerbstätigen mussten in den letzten Jahrzehnten sich anpassen oder den Gürtel enger schnallen. Man denke da nur an die Uhren- und Maschinenindustrie, Banken in der Finanzkrise, Digitalisierung im Print oder gerade aktuell in der Covid-Pandemie mit der Gastronomie.

Was für ein Aufschrei gäbe es, wenn mit den Bauern ähnlich umgegangen würde, wie aktuell mit der Gastrobranche? Wo notabene mehr Menschen ihre Brötchen verdienen, als es Bauern gibt. Es würde vermutlich einen Aufmarsch in Bern geben, der Parallelen zum Bauernkrieg von 1653 hätte.

Bio-Suisse sich selber abgeschossen

Nur Bio-Suisse hat den Vogel noch krasser abgeschossen, als wenn der Bauernpräsident mit einem Lächeln den Gifteinsatz seiner Vertreter mit den Worten verteidigt, dass alles nur im legalen Rahmen sei und viel weniger als früher.

Bio-Suisse lehnt die Trinkwasserinitiative ab und möchte also keine Biobäuerinnen und Biobauern, denen eine schweizweit pestizidfreie, nachhaltige Landwirtschaft am Herzen liegt? Oder wissen sie selbst nicht mehr, was jahrelang ihr Claim war? Naheliegender ist da wohl eher, dass der Hauptsponsor von Bio-Suisse, nämlich «Coop» seine Finger im Spiel hatte und die fette Marge der Bioprodukte schwinden sah.

Lösung: Direkt beim Bio-Bauern einkaufen oder auf andere Bio- und Demeterlabel ausweichen.

Befürworter der Initiativen – vor der eigenen Türe jäten

Auch die Befürworter der Initiativen müssen sich allerdings im Klaren sein, dass es vor allem auch ihren Einsatz und gewisse Opfer braucht. Auch wenn die Schweizer Bauern weltweit die höchsten Subventionen erhalten, ist es auf unserer Hochpreisinsel trotzdem möglich, dass die Lebensmittelpreise unter Umständen leicht steigen. Dies wird jedoch beim Gemüse und den Früchten vernachlässigbar sein. Beim Fleisch wird es nur eines geben, weniger davon essen. Es muss nicht gleich das Vegetarier-Lied angeklungen werden, aber probiert doch einfach mal die Portion Fleisch zu halbieren! Ein Schnitzel anstelle von zweien? Das ist wie 50% Rabatt. So kann sich jeder auch Bio-Fleisch leisten, ohne gleich abrupt auf den Beyond-Meat Burger wechseln zu müssen.

Und der Giftkeulenvorwurf, welchen den Bauern um die Ohren geschlagen wird, gilt natürlich erst recht für den Heimgebrauch. Hier hängt keine Existenz an der kleinen Grünflache und ein paar Unkräuter mehr, sollten des Hobby-Gärtners Selbstbewusstsein nicht vollends zerstören, falls damit der «Streber-Garten»-Podestplatz im Reiheneinfamilienhaus-Quartier flöten geht.

 13. Juni – 2 x ein Ja!

Wir haben es nun alle selber in der Hand, ob wir uns schleichend selber vergiften wollen, oder genügend Intelligenz besitzen, hier den Riegel zu schieben.

Denn leisten können wir es uns in der reichen Schweiz mit den sprudelnden Subventionen. Auch haben die Bio-Bauern ausreichend bewiesen, dass der Ertrag mehr als akzeptabel ist.

Warum die Tourismusbranche mit der Möglichkeit einer richtigen «Heidi-Welt» (kommt zu uns ins einzige Pestizid freie Land der Welt), noch nicht Blut geleckt hat, ist mehr als verwunderlich.

Liebe FischerInnen, wie gerne würde der Autor wie vor 30 Jahren im Mai ein Platschen und Springen und Spritzen am Wasser erleben, wie es dazumal an den grossen Mittellandflüssen normal war. Auch wenn es für die Fahrt ans Vereinsgewässer manch einen ungeplanten Tankstellen-Stopp brauchte, um ein Schlachtfeld epischen Ausmasses von der Frontscheibe zu kratzen, überwog anschliessend die Freude der nach tausenden von Insekten schnappenden Fische bei weitem.

Lasst uns doch den 1. Schritt dazu machen und legt bitte am 13. Juni 2 x ein JA ein.

Weitere Details zu den Initiativen:

Trinkwasserinitiative: https://www.initiative-sauberes-trinkwasser.ch/

Eidgenössische Volksinitiative «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide»: https://lebenstattgift.ch/

 

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