HUCHEN AM ALPENRAND

Mythen und Legenden ranken sich um den Huchen, den grössten ständig im Süsswasser lebenden Lachsfisch. Leider ist er sehr selten geworden im Alpenraum. Umso exklusiver ist die Fischerei an den Flüssen, wo noch gute Bestände des Donaulachses zu finden sind. Im bayerischen Wald, unweit der Grenze zwischen Deutschland und Tschechien, gibt es mit dem Regen bzw. dem Schwarzen Regen einen Fluss, wo Fliegenfischer mit guten Chancen dem Fisch ihrer Träume nachstellen können.

Der Regen ist ein rund 100 Kilometer langer Nebenfluss der Donau und entsteht aus dem Zusammenfluss des Weissen und des Schwarzen Regens bei Pulling in Bayern. Die rund zwei Kilometer lange Strecke des Fischerstüberls beginnt bei der Pension als Schwarzer Regen und endet in Blaibach als Regen. Der Fluss verfügt über einen enormen Fischreichtum und eine grosse Artenvielfalt. Mit dem Weissen Regen haben die Huchen ein gutes Laichgewässer, wo sie auch ausgezeichnet beobachtet werden können. Karten für die Strecke des Fischerstürberls werden nur an die Hotelgäste ausgegeben.

Taktik

Die Taktik ist verhältnismässig simplel: Fischen, fischen und weiterfischen, im Idealfall von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang. Dies gilt insbesondere dann, wenn man nur einen oder wenige Tage für die Huchenfischerei zur Verfügung hat. Die Gründe dafür sind einleuchtend, berücksichtigt man das Fressverhalten des Huchens. Oft gehen die Huchen nur alle paar Tage auf die Jagd. Sie fressen relativ grosse Beute und sind dann wieder für einige Zeit satt. Wenn der Huchen nicht in Fresslaune ist, verweilt er in strömungsberuhigten Bereichen und schaltet in den Sparmodus. Ihn dann zu fangen gelingt nur sehr selten. Auch wenn die Erfolgsaussichten natürlich nicht bei jeder Witterung und über den ganzen Tag genau gleich gut sind, ist jeder weitere Wurf eine minimale Steigerung der Fangchancen.

Der Huchen hat keine natürlichen Feinde. Trotzdem muss man bei der Fischerei sehr behutsam vorgehen. Man sollte sich vorsichtig und langsam entlang des Ufers bewegen und ausschliesslich dann waten, wenn es unbedingt nötig ist. Das Fischen an sich ist keine grosse Wissenschaft: Streamer quer zur Strömung auswerfen, absinken lassen und einstrippen – immer und immer wieder…

Ausrüstung

Die Ausrüstung richtet sich primär nach den zu werfenden Fliegenmustern, das gilt auch beim Huchenfischen. Da man in der Regel beschwerte Muster mit rund 15 Zentimeter Länge benutzt, sollte man eine Schnur ab Klasse 8 wählen. Guide Ralf empfiehlt neun Fuss lange Einhandruten mit Vollschnüren oder Schusskopfsystemen. Eine Ausrüstung, wie man sie zum Fliegenfischen auf Hecht verwenden würde, ist perfekt. Mit verschiedenen Sinkspitzen kann man das Setup immer auf die Gegebenheiten abstimmen und fischt stets in der richtigen Tiefe.

Alternativ kann man Zweihandruten mit Skagitköpfen und verschiedenen Sinktips verwenden. Von den Scandiheads, die man zum Lachsfischen benutzt, sollte man die Finger lassen. Mit ihnen bringt man die grossen und schweren Huchenstreamer nicht aus dem Wasser.

An die Fliegenrolle werden keine besonderen Ansprüche gestellt, sie muss neben der Fliegenschnur 50 – 100 Meter Backing fassen und über ein funktionierendes Bremssystem verfügen. Als Vorfach benutzt man 0,35er Fluorcarbon, fischt man mit Sinkspitzen sollte es nicht länger als ein Meter sein.

Fliegen

Die Fliegen müssen gross sein und unter Wasser ein gutes Spiel haben. Bei der Material- und Farbwahl sowie der Bindetechnik sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Wichtig sind hochwertige Haken. Ein Hakenschärfer gehört zur Huchenausrüstung und die Hakenspitze muss beim Fischen regelmässig geprüft werden.

Damit sich die Streamer besonders verführerisch bewegen, sollten sie mit einem Schlaufenknoten angebunden werden.

Wer es nicht gewohnt ist grosse und schwere Fliegen zu werfen, sollte dies vor dem Huchenabenteuer üben.

 

Faktenbox Unterkunft und Guiding Das Fischerstüberl ist sowohl Pension als auch Gasthof und bei Fischern in Deutschland und im angrenzenden Ausland sehr beliebt. Toni und Isabella Höcherl betreuen ihre Gäste ausgezeichnet und sorgen für eine familiäre Atmosphäre. In der Gaststube wird auch der hungrigste Huchenfischer satt und in den komfortablen Zimmern mit Blick auf den Fluss findet man nach einem anstrengenden Tag die verdiente Ruhe. Weitere Infos unter www.fischerstueberl.de Ralf Hoppe, gebürtiger Bochumer ist Inhaber der 1. Pullinger Fliegenfischerschule, zertifizierter Casting- Instructor IFFF und ein erfahrener Guide. Seit diesem Jahr ist er zudem stolzer Besitzer eines Fliegenfischer-Shops in Pulling. Mit seinem Know-how und der hervorragenden Gewässerkenntnis ist er als Begleiter auf der Huchenpirsch sehr zu empfehlen. In Zusammenarbeit mit dem Fischerstüberl bietet er auch Fliegenfischerkurse an. Weitere Informationen unter http://www.pullinger-fliegenfischerschule.de/ Nicht nur Huchen Natürlich schwimmen im Regen nicht nur Huchen. Für Fliegenfischer besonders zu empfehlen ist der Weisse Regen. In diesem kleinen Fluss lassen sich neben Bach- und Regenbogenforellen auch Äschen fangen. Eine weitere Alternative ist der Blaibacher See, ein Stausee, in dem auch Nicht-Fliegenfischer auf Raub- und Weissfische angeln können. Der weisse Regen bietet Abwechslung mit fischarten wie Äschen und Forellen. Alternative zum Huchenangeln   Alle Karten können sehr günstig im Hotel bezogen werden, zum Teil sind sie sogar bereits bei der Unterkunft inbegriffen. Voraussetzung ist ein gültiger Fischereischein.