ALET – EIN ÜBERLEBENSKÜNSTLER WIRD FISCH DES JAHRES 2021

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Der Alet – Fisch des Jahres 2021 – ist sehr robust und deshalb trifft man ihn fast in allen Gewässern der Schweiz an. (Bild Rainer Kühnis)

Auf den ersten Blick unscheinbar, doch in Krisenzeiten trumpft er auf: Der Alet (Döbel) ist Fisch des Jahres 2021. Der Schweizerische Fischerei-Verband SFV bezeichnet den Alet als hoffnungsvollen Beweis für die Widerstandskraft der Natur – und hat ihn sogar als Botschafter engagiert.

Der Alet (Squalius cephalus) ist in der Schweiz stark verbreitet und in ökologisch beeinträchtigten Gewässern einer der häufigsten Fische. Er ist schlau, misstrauisch und nur schwer zu fangen. Seine Wertschätzung in der Freizeitfischerei steigt wegen dem Rückgang von Forelle und Äsche.

Fast in der ganzen Schweiz

Der Alet oder Döbel (Squalius cephalus) gehört zur Familie der Karpfenfische, der weltweit grössten Fischfamilie. Auch in der Schweiz sind fast die Hälfte der 70 Fischarten karpfenartige. Mit seinem schlanken Körperbau und dem breiten Maul ist er anpassungsfähig wie kein Zweiter. Er findet praktisch überall Nahrung. Er liebt strömendes Wasser, kommt aber in Seen genauso gut zurecht wie den Mittellandflüssen oder in kleinen Wiesenbächlein in Alpentälern. Kurz: Der Alet ist ein veritabler Überlebenskünstler, fast schon Opportunis

Charakteristisch für den Alet ist sein schlanker, muskulöser Körper und der bullige Kopf mit runden Augen. Der Rücken ist je nach Gewässer braun, oliv oder blaugrau. (Bild Michel Roggo)

 

Unglaublich zäh und krisenresistent

Der Alet kann mit den zerstörten Gewässerräumen besser umgehen als die meisten seiner empfindlichen Artgenossen. Seine Überlebensstärke liegt auch an der Fortpflanzungskultur mit hohen Eierzahlen, einer sehr kurzen Entwicklungszeit und vitale Larven. Schliesslich ist der Alet gegenüber Krankheiten, Parasiten und chemischen Verunreinigungen widerstandsfähiger als andere Fische. Sogar die Klimaerwärmung kann ihm – noch – wenig anhaben. Er erträgt Wassertemperaturen von mehr als 30 Grad. Und dank seines Misstrauens flüchtet er rechtzeitig vor fischfressenden Vögeln.

Botschafter für Schweizer Fische

Der Alet ist dank seiner Anpassungsfähigkeit privilegiert. Der Schweizerische Fischerei-Verband SFV hat ihn deshalb zum Botschafter für die Schweizer Fische ernannt. Gegenüber der Bevölkerung und der Politik vertritt er sieben Botschaften. Aber lassen wir den Alet doch im Originalton sprechen:

  • «Investiert zügig und grossflächig in die Renaturierung von Bächen und Flüssen!»
  • «Stoppt masslose Wasserkraftnutzung zulasten lebendiger Gewässerräume!»
  • «Vermeidet Gewässerverschmutzungen durch Gülle, Pestiziden und Chemikalien!»
  • «Bekämpft den Klimawandel, erwärmte Gewässer töten kaltwasserliebe Fische!»
  • «Vermindert Krankheiten durch ansteckende Erreger aufgrund erwärmter Gewässer!
  • «Schützt bedrohte Fischarten vor den Raubzügen fischfressenden Vögel.»
  • «Bekämpft zuwandernde invasive Arten, die Lebensräume einheimischer Fische erobern.»
Gute Ausdauer und gute Augen
Der schlanke, muskulöse Körper und die kräftigen Flossen machen den Alet zu einem ausdauernden Schwimmer, der auch mit stärkerer Strömung zurechtkommt und weite Strecken wandern kann. Er verlässt sich stark auf seine Augen und bevorzugt klares Wasser. Der feine Geruchs- und Geschmackssinn ermöglicht es ihm auch bei schlechter Sicht Beute zu finden, sowie Duftsignale von Mitfischen und Räubern wahrzunehmen.

 

Weitere Infos im Dossier Fisch des Jahres des SFV: https://sfv-fsp.ch/fisch-des-jahres/2021-der-alet/

Und lesenswerte Artikel zum Döbel (Alet) vom Alpenfischer:

 

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