AUF ALET – ABER GRÜNDLICH

0

Alet, Gummifisch, Döbel Spinnfischen, Alpenfischer, fischen, angeln, Fischer, AnglerMancherorts dauert die Laichzeit von Hecht und Barsch bis in den Mai hinein. Wer mit seinen Gummifischen trotzdem etwas Spannendes anstellen möchte, findet mit dem Alet in Fliessgewässern einen interessanten Alternativ-Zielfisch.

Text und Bilder: Nino von Burg

Der Alet (Döbel, Aitel), ist sowohl Fried- als auch Raubfisch. Als Allesfresser ist er mit fast jedem Köder an jeder Montage fangbar. Klassisches Zapfen- und Grundfischen mit Naturködern wie Brot, Wurm oder Kirsche funktionieren zwar sehr gut, sind aber nicht jedermanns Sache.

Wer mit Kunstködern auf Alet fischen möchte, sollte im Mai zum Gummi greifen. Für Spinner und Wobbler ist es in dieser Jahreszeit noch zu früh. Sie fangen erst im wärmeren Wasser ab Juni richtig gut. Der Gummifisch kann sehr variabel geführt werden und ist dadurch bestens geeignet den vorsichtigen Alet zu überlisten.

Alet, Gummifisch, Döbel Spinnfischen, Alpenfischer, fischen, angeln, Fischer, Angler

Dein Gummifisch muss als ersten zum Grund des Flusses. Dann erst beginnt er mit fischen.

Am Grund

Bei der Präsentation des Gummifischs sind einige Dinge zu beachten. Die Alet sind im Mai noch relativ inaktiv. Im Gegensatz zur Forelle kommt ihr Stoffwechsel erst ab 14 Grad Wassertemperatur so richtig in Schwung. Sie bevorzugen deshalb beruhigte Gewässerbereiche, wo sie ohne viel Energieverbrauch die wärmere Jahreszeit herbeisehnen können. Oft sind sie an den tiefsten Stellen im Fluss zu finden. Und genau dorthin muss auch der Gummifisch. Das gelingt allerdings nur, wenn der Gummiköder angemessen beschwert ist. Im Fall von Gummifischen mit Schaufelschwanz in der Grösse 3 Inch, benutzt man je nach Gewässertiefe und Strömung Jig-Köpfe zwischen drei und acht Gramm. Das ideale Gewicht ermittelt man so: Man wirft den Köder vom Ufer aus schräg stromauf. Sobald der Gummifisch auf Höhe des Fischers ist, muss er den Grund erreicht haben. Passiert das schon vorher, fischt man zu schwer. Sollte der Köder den Grund nicht erreichen, wählt man das nächsthöhere Gewicht. Oft sind fünf Gramm perfekt und deshalb ein guter Ausgangswert.

Wenn der Gummifisch das erste Mal Grundkontakt hatte, kann man damit beginnen ihn vorsichtig zu animieren. Lässt man den Gummifsch nur abtreiben, kommt er relativ plump daher und überzeugt nur unerfahrene Alet. Im Prinzip reicht es schon, wenn der Gummifisch von Zeit zu Zeit gestoppt wird. Schon beim leichtesten Zug fängt der Schaufelschwanz an den Köder zu bewegen. Wer es etwas aktiver mag, kann den Gummi anjiggen. Wichtig ist allerdings, dass der Köder anschliessend wieder zum Grund sinkt. Deshalb muss, sobald sich der Köder unterhalb des Fischers befindet, Schnur nachgefüttert werden. Ansonsten wird der Gummifisch automatisch von der Strömung erfasst und nach oben gedrückt.

Wenn die Drift beendet ist, sollt man auf keinen Fall zu ungeduldig einkurbeln. Es folgt nämlich eine zweite heisse Phase. Der Gummifisch schwimmt nun nahe am Ufer, direkt unterhalb des Fischers. Da die Strömung vom Ufer gebrochen wird, finden die Alet auch hier ein ruhiges Plätzchen und lassen einen langsam geführten Gummifisch nicht einfach so vorbeiziehen. Bewegt man sich nach jedem Wurf ein paar Schritte flussabwärts, kann man auf diese Weise grosse Flächen abfischen.

Alet, Gummifisch, Döbel Spinnfischen, Alpenfischer, fischen, angeln, Fischer, Angler

Die Taktik hat sich ausbezahlt! Der kleine Gummifisch hat den «Dickkopf» überzeugt.

Hardware

Beim Thema Gerät spielen die persönlichen Vorlieben des Fischers eine grosse Rolle. Manche fischen gerne an der oberen Grenze des Wurfgewicht-Spektrums und bevorzugen eine leichte Spinnrute (z. B. 2 bis 10 Gramm). Andere mögen bei dieser Fischerei eine etwas schwerere Rute mit einem Wurfgewicht von 5 bis 25 Gramm. Auch die Frage nach der Rutenlänge kann nicht pauschal beantwortet werden. Bei der Drift in der Hauptströmung ist eine lange Spinnrute im Vorteil. Wenn der Köder zum Schluss entlang dem Ufer eingezupft wird, spielt die Kurze ihre Stärken aus.

Alet, Gummifisch, Döbel Spinnfischen, Alpenfischer, fischen, angeln, Fischer, Angler, Ruten auf Alet (Döbel)Auf jeden Fall sollte man eine geflochtene Hauptschnur verwenden. Durch die nicht vorhandene Dehnung spürt man die Bisse und das Auftreffen des Köders am Grund viel besser. Den fehlenden Puffer der Geflochtenen kompensiert man mit einem zwei Meter langen Stück Flourocarbon-Vorfach in der Stärke 0,25 Millimeter. Fluorocarbon ist zudem relativ abriebfest und für grundnahes Fischen gut geeignet.

Als Köder haben sich rund acht Zentimeter lange Gummifische mit Schaufelschwanz bewährt. Natürliche Dekors sind bei den misstrauischen Alet eindeutig im Vorteil.

Fakten-Box

Tipp 1:

Hotspots wie tiefe Löcher oder strömungsberuhigte Bereiche solltest Du intensiv befischen. Bei weniger interessanten Stellen machst Du mehr Schritte zwischen den Würfen.

Tipp 2:

Anfang Mai stehen die Alet auf wenig animierte Köder, die in Grundnähe abtreiben. Mit steigender Wassertemperatur solltest Du dem Gummifisch mehr Leben einhauchen.

Alet, Gummifisch, Döbel Spinnfischen, Alpenfischer, fischen, angeln, Fischer, AnglerTaktik

  • Schräg stromauf werfen
  • Gummifisch zum Grund absinken lassen
  • Schnur nachfüttern und Köder animieren (Grundkontakt suchen)
  • Köder mit gesenkter Rute parallel zum Ufer einholen
  • Blei (falls nötig) einen Meter vor dem Köder
  • Einige Schritte stromab gehen und wieder schräg stromauf werfen

 

Hardware

  • Spinnrute: Ein guter Kompromiss ist eine Länge von 2,40 Meter und einem Wurfgewicht von 5-21 Gramm.
  • Rolle: Stationär Rolle der 2500er Klasse
  • Hauptschnur: Geflochtene mit mindestens 5 kg Tragkraft
  • Jig-Kopf: 3-8 Gramm je nach Köder, Gewässertiefe und Strömung
  • Köder: Gummifisch 5-10 cm
Teilen.

Dein Kommentar