Schweizer und Österreicher sind ein Fischervolk von Felchen- oder eben Renkenfischern. Interessant ist, dass sich in den beiden Alpenländern die Technik dieser Fischerei unterscheidet. Ich (Schweizer in Österreich in den Ferien) habe die Österreicher Technik ausprobiert…
Es gibt diverse Seen mit Felchenbestand in Österreich, doch an den meisten sind nur Ruderboote oder Elektroboote zugelassen – sehr entspannt, leise und ohne Wellen. Gerade im Sommer beschränkt sich die Fischerei auf die Morgen- und die Abendstunden.
Das klassische Holzboot ist klein und spärlich eingerichtet, doch das passt so, mehr braucht es nicht.
Die Österreicher fischen fast ausschliesslich mit der Renkenpose. Diese ist etwa 40 bis 60 Zentimeter lang. Die Hegene oder «Renkensystem» wie es hier heisst, wird unter die Pose gehängt und mit einem Blei von 25 bis 30 Gramm gefischt. Dazu ist eine Rute mit etwa 330 bos 360 Zentimeter nötig.
Man kann die Hegene nun mit einem Schnurstopper in der Schwebe fischen oder man lässt das Blei auf den Grund fallen. Die Pose steht dabei etwas schräg an der Wasseroberfläche und bewegt die Nymphen durch das Schaukeln der Wellen.
Wer jetzt denkt die Pose geht bei einem Biss unter, der liegt falsch – genau das Gegenteil ist der Fall. Die Renke nimmt die Nymphe und durch den schweren Widerstand des 30 Gramm Bleis flüchtet sie richtung Oberfläche … die Pose fällt um.
Natürlich ist das für einige von Euch überhaupt nichts neues, denn ihr wendet bereits beide Techniken an. So geht es auch mir, und anstelle von zwei Renkenposen fische ich immer auch eine Rute nach der Schweizer-Technik (Zupfen). Was nun besser ist – ich würde sagen beides ist etwa gleich erfolgreich, Spass machts alleweil.
Tight lines, Pascal Bader, Redaktion Alpenfischer