SUPER SIHL-BACHFORELLE IM KANTON SCHWYZ (CH)

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Um solche Fische ranken sich die Mythen und die unwahrscheinlichsten Geschichten am Fischerstammtisch leben von ihnen. Doch nun ist es Tatsache geworden – und erfreulicherweise ist der Fänger einer meiner besten Kumpels.

21. April 2018 – „Pascal, komm unbedingt bei mir vorbei“, schreibt mir Lorenz in seiner Message. Kurz darauf klingelt das Telefon, „Rate mal was ich gefangen habe“ sagt er mit zittriger Stimme. Ich tippe auf eine Seeforelle… „Forelle ist richtig, aber es ist eine Bachforelle“ heisst es. „Rate mal wie gross“ – „ Wo hast Du sie gefangen“ frage ich zurück. „In der Sihl“ … ich sage 65 cm – „weit danben“ – ich ahne Legendäres… „78 Zentimeter“. Ich lege auf und springe in mein Auto.

Bei Lorenz angekommen betrachten wir den riesigen Milchner. Es ist unglaublich – Lorenz erzählt mir unaufhörlich sein Erlebnis. Im Auslauf eines langen Pools, neben einem grossen Stein fing er die Bachforelle seines Lebens mit Pose und Wurm. Wir messen den Fisch nach – tatsächlich, 78 Zentimeter und 4,4 Kilogramm.

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78 Zentimeter und 4.4 Kilogramm sind die Masse des Ausnahmefischs.

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Sogar die Fettflosse misst etwa 7 Zentimeter. Der Fisch ist in guter Kondition.

Die Sihl

Die Sihl ist ein kleiner Fluss in der Innerschweiz. Er entspringt in der Region Ybrig, durchfliesst den Sihlsee  und später die Stadt Zürich, wo er in der Limmat mündet. Im Kanton Schwyz wird im Rahmen der Patentfischerei intensiv auf Forellen gefischt. Das macht diesen Ausnahmefisch so speziell, denn er hat bestimmt schon zahlreiche Köder gesehen oder vielleicht sogar abgeschüttelt.

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Der Fisch hat einen riesigen Schädel, was auf ein hohes Alter hindeutet.

Präparat

Die Bachforelle wird selbstverständlich präpariert, schliesslich ist Lorenz Glaus Profi-Präparator mit internationalen Auszeichnungen. Siehe http://www.fischpraeparation-american-style.ch/

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Man kann sich vorstellen, wie viele Frösche, Mäuse und Fische bereits in diesen riesigen Schlund gewandert sind.

 

Gratulation zu diesem Fang von der Alpenfischer Redaktion.

Text und Fotos, Pascal Bader, Redaktion Alpenfischer

 

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4 Kommentare

  1. Bürki Daniel am

    Ich verstehe die Freude! Ich gratuliere und wünsche Petri! Aber.. Hätte ein Foto nicht gereicht..? Es sind doch genau diese Fische die am wertvollsten sind für die Reproduktion, den Genpool sozusagen. Aber was weiss ich schon, ich bin eh dafür wenn überhaupt, dann nur Pfannengrosse Forellen und dann auch nur Regenbögler zu entnehmen. Es ist ja nicht so, dass wir die unbedenklichsten Forellenbestände haben..

  2. Werter Herr Bürki!

    Ich nehme an, dass Sie selber angeln. Nun etwas zu Ihrer Information. Ich präpariere nicht nur Fische, sondern, wenn es die Zeit zulässt, schaue ich für den Fortbestend unserer Bachforellen, indem ich im Herbst Bachforellen (Wildfänge) abstreife und bis zu Sömmerlingen ziehe und dann in Bäche aussetze, in denen es kaum mehr oder nur noch wenige Bachforellen gibt. Ich mache dies ohne finanziellen Interessen.
    Es wird Ihnen jeder Fischzüchter bestätigen, dass solche grossen Bachforellen, Milchner und Rogner kaum mehr Milch und Laich produzieren, dh. sie sind altersmässig nicht mehr fruchtbar. Dazu kommt, dass solche kapitalen Forellen grösstenteils ihre eigene Art als Beute bevorzugen und daher entnommen werden sollten….
    Ich denke, Sie kennen unsere fischereilichen Vorschriften, mässige Fische darf man nicht mehr zurücksetzen…..
    Ich fische auch sehr gerne mit der Fliege, vor allem mit der Trockenfliege, dies ist ja eine sehr schonende und auch intersssante Art der Fischerei. Vielfach zieht es mich an die Biber, dort sind von 20 gefangenen Forellen 17 untermassig und die, die massig sind, sind meistens um 26-28 cm lang. Wenn man dann zwischendurch mal eine über 30 cm fängt und solche überliste ich zwischdurch auch, so ist das ein ganz tolles Erlebnis.
    Ich angle auch sehr viel in den USA ( Lake Tahoe, California ) dort arbeitete ich und erlernte auch das Präparieren von Fischen. Es werden Ihnen all meine Kollegen, die mich dorthin zum Angeln begleiteteten bestätigen, dass wir alle Forellen, gleich welcher Grösse, also auch Fische weit über 60 cm ausnahmslos wieder frei liessen. Wir fischen fast ausschliesslich mit Fliege.
    Die grössten Fische die ich zu sehen bekomme, sind solche, die mir glückliche Fischer zur Präparation bringen. Ich beneide diese wohl, da ich selber auch gerne solche kapitalen Fische fange würde, aber ich freue mich immer aufrichtig für diese Angler über dessen ihre tollen Fänge. Da steckt ganz bestimmt keine Missgunst dahinter.
    Ich wollte diesen Fisch erst nicht publizieren, eben wegen solchen Menschen, die missgünstig sind und immer Einwände anbringen.
    Ich wünsche auch Ihnen weiterhin viele schöne und erfolgreiche Stunden am Wasser. Vielleicht haben Sie ja auch mal das grosse Glück, eine ähnliche grosse Bachforelle landen zu können. Es ist ja Ihnen dann überlassen, diesen Fisch wieder schwimmen zu lassen oder eben nicht.
    Ich verbleibe mit einem freundlichen Gruss. Lorenz Glaus

    • Bürki Daniel am

      Lieber Herr Glaus

      Ich habe nachgedacht und muss Ihnen attestieren:
      Sie haben natürlich absolut Recht. Ganz ohne Zweifel müssen Sie, gerade auch als Präparator, dieses Faszinosum von Raubfisch präparieren. Ich bin auch sicher, Sie werden diesem Fisch alle Ehre erbieten mit Ihrem künstlerischen Können!

      Und wenn ich Ihren soliden und ebenso interessanten wie beispielhaften Werdegang bedenke, ja wem denn, ausser Ihnen, hätte diese Monster ‹BrownTrout› aus Schwyz denn überhaupt zugestanden..?! Das war ganz klar Bestimmung von oben!

      Es tut mir leid, falls ich Ihre Freude irgendwo bizli getrübt habe. Ob es der Neid war, weiss ich gar nicht so genau. Vielleicht etwa doch?
      Ich Fische natürlich auch seit früher Kindheit an. Aber eigentlich nur im Tirol, an einem Inn Abschnitt, wo mein Onkel der Pächter ist.
      Ist hier gar im ‹Alpenfischer› schonmal ein Artikel drüber erschienen, der mit den ‹Pfunds Kerlen aus dem Inn›.

      Mein Onkel streift auch seine Wildfänge selber und zieht die Sömmerlinge bis
      Zwei-Sömmrigen heran. Donau Äschen, Bachforellen.. In halb Österreich bekannt und begehrt. Und auch in den Häusern meiner Familie hängen so einige Präparate von Kapitalen.

      Und glauben Sie mir, es hat seinen Grund, warum haufenweise Schweizer dorthin pilgern und sich wie im ursprünglichen einstigen alpnländischen Fischerparadies fühlen (Auch die ledigliche Entnahme von Regenböglern sehen sie ein.) Der Fluss ist voller Fische! Auch grosse mächtige Fische.. Mein Onkel hegt und pflegt ’seinen› Bestand wie seinen Augapfel. (Denn das Schweizer Wasserkraftwerk hinter der Grenze vereitelt ebenso mit dem Schwall praktisch jegliches natürliches Aufkommen.)
      Und was ich selber dort von Klein auf gesehen und erlebt habe veranlasst mich eben so zu denken..

      Das Tiroler System, eines das schonender gar nicht sein kann für den Fisch, das ist hier praktisch überall verboten?! Aber mit Wobblern mit Drillingen, das geht dann in Ordnung ja?!
      Jeder mässige Fisch muss abgeschlagen werden?! Und die grossen Fische müssen sowieso alle raus! Denn die Fressen die Kleinen!! Jawoll, nur ein Toter Fisch ist ein Guter Fisch.. Ja da glaub ich sofort, dass keine natürliche Brut zu finden ist..
      Und Besatzmassnahmen sind nun auch noch kontraproduktiv?! Wegen der falschen genetischen Durchmischung, und der fehlenden natürlichen Selektion!
      Und dann stellen wir die AKWs ab, importieren Millionen Leute noch, betonieren alles zu und betreiben dafür an jedem Rinnsal unrentable Wasserkraftwerke.. Jawoll.. Genau so muss man es machen, wenn man leere Gewässer und Naturgefilde allgemein haben will, wo alles ausgestorben ist. Angesichts der Zustände gründlich Schweizerischer Irrsinn vom Feinsten.. Bin jetzt nur noch gespannt was aus der Volksinitiative zum generellen Pestizidverbot wird..

      Ich, und mein Junior sowieso, müssen, wenn das so weitergeht, für die BigMama, wo ich natürlich auch sofort das Messer zücke um sie über den Kamin zu hängen, wohl wirklich dereinst ins ehemalige Land der Indianer fliegen. Denn unter einem Meter brachte ich es bisher nicht übers Herz dem wundervollen Fischlein das Leben zu nehmen. Zumal ich es mit meiner Angelmethode ja nicht mal berühren muss um den Haken zu lösen..

      Aber ich habe ja auch noch nie so einen Dominator gefangen der in die Nähe eines Meters kam, wie Ihren Fang hier! 😉 Petri!

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