Und wieder tritt der etablierte Naturschutz mit einem Protest an die Öffentlichkeit. In OÖ gibt es ein Projekt, am Fluss Steyr sollen 140 Gänsesäger – verteilt über 5 Jahre – abgeschossen werden. Das sind 28 Gänsesäger im Jahr, das schadet dem Bestand keineswegs.
Pressinformation ÖKF, Jan. 2020; www.fischerei-dachverband.at
Sehen wir uns die Fakten näher an. Der Gänsesäger ist ein entengroßer Wasservogel, der sich ausschließlich von fingerlangen Jungfischen ernährt. Ein Säger frisst 20 solcher kleinen Fische am Tag. Das Jahr hat 365 Tage, der Gänsesäger ist das gesamte Jahr bei uns. Somit frisst ein einziger Vogel 7.300 Jungfische im Jahr. 28 Gänsesäger fressen 204.400 Jungfische, fast eine Viertelmillion, pro Jahr. Das oberösterreichische Projekt rettet also 204.000 Jungfischen das Leben … und dagegen protestiert man …
Und warum an der Steyr? Das ist ein Salmonidenfluss, die Hauptfische dort sind Bachforellen und Äschen. Der Mensch hat die ganze Natur stark verändert, aber die schwersten Zerstörungen hat die Welt unter der Wasseroberfläche erlitten. Die Hauptfaktoren waren Flussregulierungen und Wasserkraftwerke. Das brachte die Fischbestände überall in arge Bedrängnis. Selbst in angeblich naturnahen Gewässern sind im Vergleich zum 19. Jahrhundert 90% der Fischbestände verschwunden. In vielen Gewässern wären ohne stete Besatzleistungen der Freizeitfischer überhaupt keine Fische mehr vorhanden. Auch Äsche und Bachforelle sind bereits extrem gefährdet.
Aber statt Maßnahmen zum Schutz der gefährdeten Fischarten zu forcieren, protestieren vorgebliche Naturschützer dagegen. Das zeigt die vorherrschende Situation klar und deutlich. Der offizielle Naturschutz endet an der Wasseroberfläche.
Helmut Belanyecz
Präsident ÖKF FishLife