Für viele Fischer ist die Seeforelleneröffnung das Highlight des Jahres. Man wartet gespannt auf den Moment, an dem die Schleppköder nach langer Wartezeit wieder ins Wasser gelassen werden dürfen. In der Nacht vor dem Start bringen die meisten Schleppfreaks vor lauter Vorfreude kein Auge zu, die letzten Details gehen einem durch den Kopf.
Text und Bilder: Marius Mazenauer, schleppfischen.ch
Je nach Region ist die Wartezeit unterschiedlich lang, da die Schonzeiten an den schweizerischen Gewässern stark variieren. Die ganz angefressenen Cracks starten die Saison zuerst am Lac de Joux, der bereits am 16. Dezember seine Eröffnung feiert. Anschliessend geht es Schlag auf Schlag. Die Sonnenstube der Schweiz lädt als nächstes ein. Dann folgt am 26. Dezember die Eröffnung am Zürichsee, Zugersee, Vierwaldstättersee und Walensee und noch an einigen kleinen Gewässern am 26. Dezember. Als nächstes steht dann die Ouvertüre am zweitgrössten See der Schweiz an; der Bodensee (Obersee) lockt mit seinen Seeforellen und wilden Steelheads. Etwas später öffnen die zwei grossen Westschweizer Seen ihre Tore: der Genfer- und der Neuenburgersee. Etwas verspätet gehen am 1. Februar auch die Berner Fischer auf Seeforellenjagd.
Zeit für die Vorbereitung
Mit Einbruch der kalten Jahreszeit verbringen die meisten Fischer wieder mehr Zeit in der warmen Stube und können sich so gut auf den Saisonstart vorbereiten. Meine persönliche Vorbereitung beginnt mit dem Aufräumen und dem Sortieren der Köder, welche nach einer Saison meist nicht mehr ganz so frisch daherkommen. Die Schlepp- oder Wurflöffel werden zuerst kontrolliert und verrostete Sprengringe ersetzt. Stumpfe Haken schleifen ich mit einem Schleifstein nach oder ersetze sie, falls nötig.
Sprengringe und Haken wechseln
Nach einer langen Saison setzen die Haken und Sprengringe gerne etwas Flugrost an. Rostige Sprengringe ersetzt Du am besten gleich durch robuste neue und die Haken können bei leichter Korrosion zuerst mit einem feinen Schleifvlies entrostet und anschliessend mit einem handelsüblichen Schleifstein nachgeschliffen werden. Wenn die Haken nicht mehr in Ordnung sind oder es Haken von schlechter Qualität sind, rate ich die Anbissstellen gleich auszutauschen.
Bei der Seeforellenfischerei solltest Du im Allgemeinen auf gute Qualität der Komponenten achten, was bei den meisten Raubfischen noch glimpflich ausgeht, endet bei grossen Seeforellen unweigerlich mit aufgebogenen Haken oder gestreckten Sprengringen. Insbesondere bei Drillingen ist die Gefahr besonders gross, dass der oben genannte Fall eintritt. Die Einzelhaken sind in dieser Hinsicht weniger heikel, aber auch hier gibt es viele billige oder dünndrahtige Fabrikate, die den Kräften grosser Seeforellen nicht standhalten. Anders als Drillinge haben Einzelhaken aber oft zu kleine Ösen, so dass diese in den Sprengringen verkeilen und das Laufverhalten des Köders stark beeinträchtigen. Auch bei Sprengringen ist es ratsam auf gute Qualität zu achten, da sie ansonsten gleich wie die Haken gestreckt werden können. Beim Austausch der Haken ändert sich, sofern nicht wieder dieselben Typen verwendet werden, das Laufverhalten des Köders. Deshalb ist es empfehlenswert anschliessend den Lauf des Köders zu überprüfen. Aus diesem Grund habe ich auf meinem Boot fix eine kleine Rute mit der ich die Köder im Wasser auf ihr Laufverhalten teste.
Rute und Rolle
Wenn es wieder kalt und die Tage kurz werden, solltest Du auch deine Rollen und Ruten in Schuss bringen. Die Ruten müssen meist nicht gewartet werden, es ist aber ratsam die Ringeinlagen auf Beschädigungen zu überprüfen. Da die Rollen über viele bewegliche Teile verfügen ist es angebracht diese zu ölen oder zu fetten. Achte darauf, dass Du Fette verwendest, die auch noch bei tiefen Temperaturen viskos sind, ansonsten laufen die Rollen anschliessend nicht mehr leichtgängig.
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