RÜCKHAND FLIEGENFISCHEN

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Eine gute Rückhand ist für den kompletten Fliegenfischer so wichtig wie für einen erfolgreichen Tennisspieler. Eine gute Rückhand verleiht Souveränität – auch in «brenzligen» Situationen. Der Fliegenfischer hat es im Gegensatz zum Tennisspieler in puncto Backhand relativ einfach. Der Bewegungsablauf ändert sich nämlich bloss geringfügig.

Text, Fotos, Video: Oli und Nino von Burg; Illustration: Pascal Bader




Verschiedene Ansätze

Um einen Wurf auf der «falschen» Seite ausführen zu können, hat man verschiedene Möglichkeiten. Die erste Variante ist an Einfachheit kaum zu überbieten. Anstatt die Fliegenschnur nach dem Vorwurf auf dem Wasser abzulegen, macht man dies einfach nach dem Rückwurf. In der Praxis heisst das: Man dreht sich vom Ziel ab, wirft bequem Vorhand Über Kopf und bringt die Schnur mit dem Rückwurf zu Wasser. Der Nachteil dieser Technik ist hauptsächlich, dass man mit dem Rücken zum Ziel steht. Wenn man zum Beispiel in einem stark strömenden Fluss steht, kann das ungünstig sein.

Backhand brauchts!

Die richtige Rückhand

Insofern ist es sinnvoll auch einen korrekten Backhandwurf ausführen zu können. Wie bereits angedeutet, definiert sich der Rückhandwurf über den Normalwurf. Wer die Fliegenrute in der rechten Hand hält und folglich normalerweise rechts von der Körperachse wirft, wechselt beim Backhand auf die linke Seite. Die Rute behält er natürlich in der Rechten. Für Linkshänder ist es genau umgekehrt. Auf welcher Seite der Körperachse die Schnur fliegt, entscheidet die Rutenspitze. Denn ihr folgt die Fliegenschnur. Um die Rutenspitze auf die «falsche» Körperseite zu bringen, hat man wieder zwei Möglichkeiten. Man kann die Rutenhand auf der rechten (für Linkshänder auf der linken) Seite belassen und nur die Rute so kippen, dass die Spitze auf der anderen Seite ist. Alternativ bringt man die Rutenhand und damit die ganze Rute auf die Backhandseite. Diese Umpositionierung der Rute sollte man zuerst trocken üben. Dabei merkt man schnell, was einem besser liegt. Der nächste Schritt sind Würfe mit kurzer und am Rutengriff eingeklemmter Schnur. Versucht man auf Anhieb auch noch den Doppelzug zu integrieren, überfordert man in der Regel die eigenen koordinativen Fähigkeiten und wirft unsauber.

Der Daumengriff ist bequem beim Backhand.

Vor allem Zeigfinger-Werfer haben beim Backhand unter Umständen etwas Mühe mit dem Griff. Je nach Beweglichkeit kann der Zeigfingergriff auf der Rückhand unbequem sein. Wenn man ein ungutes Gefühl hat, kann sich ein Versuch mit dem Daumengriff lohnen. Dabei verdreht man das Handgelenk weniger und kann entspannter werfen.

Der «korrekte» Backhandrollwurf

Rollwurf, Switch und Doppelzug

Wer den Rollwurf gut beherrscht und ihn oft verwendet, kann die Backhandkarriere durchaus mit ihm beginnen. Der Erfolg wird sich wegen der Einfachheit des Bewegungsablaufs sehr schnell einstellen. Ausgehend vom Backhand-Rollwurf ist dann auch der Backhand-Switch sehr schnell gelernt. Wenn es bei der Rückhandwerferei etwas Kniffliges gibt, dann ist es der Doppelzug. Mit ihm sollte man erst beginnen, wenn die Backhandwürfe bereits gut sitzen. Nur so kann man sich voll und ganz auf die Schnurhand konzentrieren und den komplexen Bewegungsablauf erlernen. Am Prinzip des Doppelzugs ändert sich auf der Backhandseite natürlich nichts. Es gibt wirklich nur sehr wenige Leute die einen sauberen und effizienten Rückhanddoppelzug haben. Auffallend ist, dass es jeder von ihnen etwas anders macht. Beide Hände befinden sich ja nun auf der linken bzw. auf der rechten Seite. Irgendwie müssen Ruten- und Schnurhand aneinander vorbeikommen. Am einfachsten ist es sowohl beim Vor- wie auch beim Rückwurf nach unten zu ziehen. Hat man das richtige Timing dann intus, kann man die für sich selbst effizienteste Rückhand-Doppelzugtechnik entwickeln. Hat man dies ebenfalls bis zur Perfektion gemacht, bleibt nur noch eine Steigerungsoption: Man lernt als Rechtshänder mit der linken Hand zu Werfen und als Linkshänder mit der rechten – natürlich inklusive Backhand.

Du bist interessiert am Fliegenwerfen? Hier gehts zu den Trickwürfen.

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