REGENBOGENFORELLE – PRO ODER KONTRA?

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Alpenrhein-Steelhead, Bild: Michi Egeli

Ein heisses Thema, diese «Regenbögler». Auch bei uns vom Alpenfischer geraten wir schnell in heftige und ausufernde Diskussionen, wenn wir über die Pros & Contras dieser eingeführten Forellenart diskutieren.

Text: Andi Binder

Viele sehen ja gleich rot, wenn der Name Regenbogenforelle fällt. Sie befürchten, dass gleich alle Bachforellen auf immer das Zeitliche segnen, wenn diese Amerika Eindringlinge in Trump-Manier ihre Flossen weit ausbreiten. Nur, wenn es darum geht, eine aus dem Bodensee aufgestiegene Alpensteelhead im Rhein fangen zu dürfen, bekommen praktisch alle Angelkollegen feuchte Hände. «Das sind wilde Forellen und eine Naturverlaichung gibt es ja sonst praktisch nirgends», tönt es postwendend. Aber ganz unrealistisch ist sie demnach ja nicht und wenn sie gerade an «meinem Hausgewässer» funktionieren sollte? Aber lassen wir lieber dieses Kopfkino und fokussieren auf die Fakten. Diese kommen nun peu à peu von der ARGEFA-Fachtagung – der Schweizerische Fischerei-Verband (SFV) lässt folgendes verlauten:

Rund 100 Personen beschäftigten sich an der diesjährigen ARGEFA-Tagung in St. Gallen mit dem umstrittenen Besatz von Regenbogenforellen. Es ist dies ein Thema, das unter den Fischern der Alpenländer für rote Köpfe sorgt. Je nach Land und Region mehr oder weniger. Aktuell ist das Thema vor allem in der Schweiz stark im Fokus.

ARGEFA-Fachtagung vom 03.11.2018, Bild: SFV

An der ARGEFA-Tagung erläuterten Fachleute Geschichte, Biologie und Lebensraumansprüche der Regenbogenforelle. Vor allem wurde auch auf die Verbreitung der ursprünglich in Europa nicht heimischen Art und die jeweiligen unterschiedlichen gesetzlichen Bestimmungen eingegangen.

In einem zweiten Teil wurde die Situation in Bayern, Baden-Würtemberg, Österreich, dem Fürstentum Lichtenstein und der Schweiz dargestellt. Dort wo die Regenbogenforelle selbstreproduzierende Stämme bilden konnte, wird sie mehrheitlich als Bereicherung für die Angelfischerei geschätzt. Vor allem in Bayern und weiten Teilen Österreichs genießt sie eine hohe Akzeptanz.

Dieser Informationsteil und die abschliessende Podiumsdiskussion machten deutlich, dass es nicht einfach „richtig“ oder „falsch“ gibt, sondern dass viele gute Gründe für die eine oder andere Position ins Feld geführt werden können. Aufgrund der Tagung wird insbesondere der organisierende Schweizerische Fischerei-Verband seine bisherige Haltung intern diskutieren.

In Kürze werden auf der SFV Webseite die Referate aufgeschaltet.

Beitrag in der SRF1-Tagesschau vom 3. November 2018

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