RÄTSEL UM STAUSEE-KROKODIL GELÖST

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Angler fing 224 Zentimeter langen Wels, der ihn beinahe vom Boot riss.

Die Mär, dass derartige «Ungeheuer» angeblich im Waldviertler Stausee Ottenstein leben, gibt es schon seit Jahrzehnten. Jetzt lieferte der 58-jährige Angler Alwin Grötzl aus Zwettl den Beweis: Vor wenigen Tagen fing er – wie die Bezirksblätter berichteten – vom Boot aus einen 224 Zentimeter langen Wels. Den wahrscheinlich grössten, der je aus dem See geholt wurde.

Wels, Kapitaler Fang, Angler, Fischer, fischen, angeln, Rekord Wels, Ottensteiner Stausee, Waller Ottenstein: Angler Alwin Grötzl fing «Fisch seines Lebens», Foto / Privat

Geschichten

«Ich kenne natürlich auch die alten Geschichten vom angeblichen Krokodil im Stausee, die immer wieder auftauchen. Jetzt bin ich sicher, dass sie entstanden sind, weil so ein Fisch an der Wasseroberfläche geschwommen ist. Durchaus realistisch, dass der einen schwimmenden Dackel schlucken kann», meint Grötzl, der den Wels nach Vermessung und Fotodokumentation wieder in Freiheit entließ. Nicht nur, weil so alte Fische nicht mehr gut schmecken, sondern «weil das ein ganz besonders Tier ist». Eine Bekannte des Anglers, die Biologin ist, schätzte das Alter des Welses auf rund 40 Jahre. «Wir konnten ihn nicht wiegen, aber 70 bis 75 Kilo hatte er bestimmt», sagt Grötzl stolz. Einfach war es allerdings nicht, den Fisch ins flache Wasser zu ziehen. Und auch das gelang nur, weil Grötzl mit spezieller Wels-Ausrüstung geangelt hat.

«Ich hatte schon etwas Angst, dass der Wels das Boot kippt. Ein Freund hat mir schliesslich geholfen, das Tier zu einer seichten Stelle zu ziehen und dort zu messen. Der Fisch ist 224 Zentimeter lang. Meines Wissens der grösste, der dort je gefangen wurde. Das ist der Fisch meines Lebens», erzählt der passionierte Angler voller Freude, der seit 40 Jahren am Kamp-Stausee fischt.

In der Vergangenheit haben grosse Welse immer wieder für aufsehen gesorgt. 2012 packte beispielsweise ein grosser Wels ein 14-jähriges Mädchen, das in einem Schotterteich im Bezirk Tulln schwamm, und zog es dabei sogar kurz unter Wasser. Da Kind erlitt damals eine schmerzhafte Bisswunde an der Wade.

«Welse bauen für den Nachwuchs ein Nest. Wenn ein Schwimmer zufällig in die Nähe kommt, verteidigen sie es. Da können sie wild werden», erklärt Angler Grötzl.

(kurier) Erstellt am
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