Die Trinkwasser-Initiative stösst bei den Fischerinnen und Fischern auf enorme Sympathien. Sollte das Parlament keinen wirkungsvollen Gegenvorschlag beschliessen, werden die Fischer die Trinkwasser-Initiative unterstützen. Das zeigte sich an der Delegiertenversammlung des Schweizerischen Fischerei-Verbandes SFV in Solothurn.
Medienmitteilung Schweizerischer Fischerei-Verband vom 17. 6. 2019
«In Sachen gesunde Gewässer für Mensch und Tier muss bei den extrem hohen Pestizideinsätzen dringend gehandelt werden, es ist fünf vor zwölf»: Mit diesem dramatischen Appell wandte sich am Samstagnachmittag der Zentralpräsident des Schweizerischen Fischerei-Verbandes SFV an die Delegierten in Solothurn. Das sei keine Panikmache, sondern er interpretiere Fakten: «Fast wöchentlich erscheinen wissenschaftliche Studien, die von der dramatischen Belastung unserer Gewässer und unserer Lebensmittel mit Nitraten und Pestiziden und deren Abbauprodukte berichten.»
Trinkwasser-Fassungen bedroht
Unverdächtige Organisationen wie der Verband der Gas- und Wasserversorger (SVGW) und das Wasserforschungsinstitut der ETH (EAWAG) läuten die Alarmglocken. In den nächsten Jahren droht jedem vierten Trinkwasser-Fassungsgebiet die Schliessung. Der masslose Einsatz von Pestiziden führt zu ökotoxikologisch kritischen Belastungen von Gewässern. Negative Auswirkungen auf die Entwicklung, Gesundheit und Fortpflanzungsfähigkeit von Mikroorganismen, Pflanzen und Tieren nehmen zu. Über die Nahrungskette sind schlussendlich die Menschen direkt betroffen. Meldungen über die schlechte Spermienqualität bei untersuchten jungen Männern sprechen ebenfalls eine deutliche Sprache.
Starker Gegenvorschlag…
Eine Möglichkeit zum Handeln ist die Trinkwasser-Initiative. Sie wurde den Delegierten von Franziska Herren vorgestellt. Nächste Woche wird der Nationalrat darüber befinden. Die Delegierten zeigten sehr grosse Sympathien zur Trinkwasser-Initiative. Sie wollen aber die Verhandlungen des Parlaments abwarten. Die Delegierten des Schweizerischen Fischerei-Verbandes SFV richten aus Solothurn einen dringenden Appell an die Mitglieder des Nationalrates: «Wir bitten die Nationalrätinnen und Nationalräte inbrünstig und mit Nachdruck, im Rahmen der Behandlung der Trinkwasser- und der Pestizid-Initiative am kommenden Mittwoch wirkungsvolle direkte oder indirekte Gegenvorschläge zu beschliessen.»
… sonst Volleinsatz für Initiative
Sollte es keine Mehrheit für einen Gegenvorschlag geben, dürfte der SFV mit grossem Engagement und mit Überzeugung für ein Ja zur Trinkwasser-Initiative und Pestizid-Initiative einsetzen. Der SFV setzt aber auf das Parlament. Alle Parteien haben hier die Chance für ihre programmatischen Aussagen zu Klima und Umwelt einen ganz konkreten Tatbeweis zu erbringen. Und bekanntlich ist Glaubwürdigkeit das höchste Kapital in der Politik!
1 Kommentar
Politik? Glaubwürdigkeit?! 5 VOR(!) 12?? Und dann hoffen auf einen besseren Gegenvorschlag des Parlaments? Ich glaub ich bin im falschen Film.. Sind da in dem Schweizer Fischerverband auch schon alles gekaufte Lobbyisten drin?!?