Jeder der sein Hobby mit gewissem Ehrgeiz betreibt, gibt sich bei der notwendigen Ausrüstung nicht mit dem Basis-Set zufrieden. Denn der öfters ausbleibenden Fortune muss zwangsläufig mit professionellem Equipment nachgeholfen werden.
Text: Andi Binder
Dass dieses «Aufrüsten» seltsame Blüten treibt, wird vielleicht gerade in diesem Moment, dem ein oder anderen vom Ufer agierenden Seeforellen-Eröffnungsangler zuteil.
Brain-Nano-Fire-Multi-More-Than-Perfect-Line
Um seine Köder-Geheimwaffe möglichst weit in den See zu befördern, wurde weder bei der Rute noch der Rolle Kompromisse gemacht. Und da lag es natürlich auf der Hand, dass dabei ebenso der Schnur eine entscheidende Rolle in diesem Setup zukommt. Deshalb ist nur das Beste gut genug. Das heisst möglichst einen dünnen Durchmesser bei grösstmöglicher Reisskraft und Geschmeidigkeit. Folglich hat die geflochtene Schnur 12 Kerne bei 48 Kreuzwicklungen und besteht aus einem High-Performance Poly irgendetwas Kunststoffgemisch. Stolz wird die Schnur zum Preis einer Fernost Rute oder Rolle aus dem Laden getragen und mit dem Grinsen der Eröffnungsvorfreude zuhause in der warmen Stube auf die Rolle gespult.
Schnursalat zum Ersten
So kann der Saisonstart am nächsten Morgen in der Dunkelheit freudig in Angriff genommen werden. Die ersten Würfe glücken und der Saisonstart scheint auch nach einigen Wochen Ruhepause mühelos zu gelingen. Doch schon kurze Zeit später läuft bei Temperaturen um den Gefrierpunkt die Schnur nicht mehr perfekt ab. Der nun provozierte schwungvollere Wurf wird mit einer Perücke bestraft, welche die Pracht und Grösse von Peggy Bundis Haaraufsatz annimmt. Mit kalten Fingern ist diesem Knäuel nur mit der Schere beizukommen. Frisch montiert und dem aufkommenden Gegenwind getrotzt, wird dieser mit grosser Wahrscheinlichkeit für die nächste Knotengeneration an diesem Morgen verantwortlich sein. Es soll Angler geben, die bereits vor der Mittagspause die ersten 100 m polyfile Leine geopfert haben sollen.
Knäuel zum Zweiten
Und wer nicht mit einer speziell für gefochtene Schnüre ausgestatteten halbtiefen Spule und einer Rolle mit sehr präziser Kreuz-Wicklung ans Wasser ging, hat vielleicht schon viel früher die Segel gestrichen. Und dass Anfänger mit diesem Schnurtypus bei dünnen Durchmessern eigentlich nur Probleme haben können, wurde hoffentlich vom Angelgeschäft des Vertrauens im Verkaufsgespräch auch deutlich angesprochen.
Und was für andere Hobbys gilt, trifft auch beim Fischen zu. Wer mit wenig Erfahrung gleich den teuersten Profi-Abfahrts-Ski kauft, der kann leicht auf die F….. fallen.
Nun aber fertig mit dem Mono(log) und fil (viel) Erfolg bei der Seeforellen-Eröffnung wünscht Euch das Alpenfischer-Team!
PS: Diesbezüglich gemachte Erfahrungen gerne direkt im FB oder als Kommentar auf der Webseite hinterlassen, danke!