«ICE – ICE BABY»

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Tipps & Tricks Eisfischen, Bachforelle, Bergsee, Eisfischen Salmoniden, Alpenfischer, Petri Heil, Namaycush, Saibling, Regenbogenforelle, SeeforelleEisfischen erfreut sich immer grösserer Beliebtheit. Es ermöglicht uns Fischern ein ganz spezielles Erlebnis – das Fischen durch ein kleines dunkles Loch. In der letzten Ausgabe hast Du erfahren, wo die Eisfischerei im Alpenraum möglich ist, nun geht es darum, wie Du den Fisch an den Haken bringst.

Ich beschränke mich auf die Salmoniden-Fischerei, wie sie in den Alpenseen am häufigsten praktiziert wird. Natürlich können an einigen Voralpenseen auch Barsch und Hecht durchs Eis gefischt werden.

Die Wasserfläche beim Eisfischen beschränkt sich auf einen Kreis von gerade mal 18 Zentimeter Durchmesser – Auswerfen ist also kein Thema und auch Schleppfischen geht nicht gut. Es bleibt einzig und alleine die Vertikalfischerei. Dies schränkt uns bei der Technik stark ein, doch es gibt einfache und höchst effiziente Möglichkeiten um erfolgreich zu sein.

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Beisszeiten

Die Erfahrung hat gezeigt, dass auch beim Eisfischen der frühe Morgen in der Regel die aussichtsreichste Zeit ist, um zu fischen. Auch unter dem Eis sind die räuberischen Salmoniden früh aktiv. Ich habe schon erlebt, dass in der ersten halben Stunde am Morgen fast jeder Angler zwei bis drei Fische gefangen hatte und dann den ganzen Rest des Tags keinen mehr. Früh auf dem Eis zu stehen kann sich also lohnen.

Natürlich ist das nicht die Regel, denn Du kannst während des ganzen Angeltages Fische fangen. Es gibt manchmal ausgeprägte Beisszeiten.

Strategie

Ob Du nun die beste Stelle in deinem Eisgewässer kennst oder nicht – den ganzen Tag am selben Eisloch zu fischen bringt nichts. Erstens ist das langweilig und zweitens wirst Du mehr Erfolg haben wenn Du hin und wieder ein neues Loch bohrst oder an ein «Secondhand»-Loch gehst. Auch die Fische ziehen umher, Du solltest das auch tun.

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Es kann richtig gemütlich werden, sofern das Wetter stimmt. Trotzdem bleibt das oberste Gebot stehen: «Immer schön konzentriert bleiben.»

Tendenziell ziehen die räuberischen Fische am frühen Morgen im Uferbereich umher, also da wo das Wasser flach ist und sich Beutefische aufhalten. In manchen Gewässern kann das in zwei bis drei Meter Tiefe sein. Später bewegen sie sich wieder in tiefere Wasserschichten – das erste Loch also unbedingt in Ufernähe bohren.

Wo steht der Fisch

Den Fischen ist es ziemlich egal, ob über ihnen eine geschlossene Eisdecke besteht oder nicht. Sie verhalten sich im Winter deswegen nicht anders. Auch die Wassertemperaturen sind, mindestens in den Bergseen, in einer gewissen Tiefe über das ganze Jahr hinweg gleich. Du solltest also wissen, welche Fischarten in deinem Eisgewässer vorkommen.

Bachforelle/Seeforelle

Sie ist am schwierigsten gezielt auszumachen, denn sie kann überall auftauchen. Die Bachforelle/Seeforelle verhält sich meist räuberisch und ist beim Eisfischen eher mit Köderfischimitaten zu fangen. Dabei kann sie überall zuschlagen, im Freiwasser ebenso, wie am Grund oder im Flachwasser.

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Ein eher ungewöhnlicher Anblick. Eine Bachforelle im Schnee. Doch diese Räuber sind auch im Winter unterwegs.

Regenbogenforelle

Diese halten sich meist im Freiwasser auf, also von knapp unter der Eisschicht bis in eine Tiefe von etwa vier Meter. Dort ziehen sie umher und folgen oft denselben Routen. Sie sind fast überall im See anzutreffen, doch dort wo sie sich im Sommer aufhalten, also an futterreichen Stellen, sind sie auch im Winter.

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Die meist besetzten Regenbogenforellen sind am einfachsten zu fangen. Mit Naturköder gehts am Besten.

Bachsaibling

Im Gegensatz zur Bachforelle kommt der «Bach»-Saibling oft in den Bergseen vor.  Auch er ist eher am Grund zu finden. Doch im Gegensatz zum kanadischen Seesaibling hält er sich auch im flachen Wasser auf. Ich habe schon Bachsaiblinge in 50 Zentimeter Tiefe unter dem Eis gefangen. Er kann auch in Gebieten mit Wasserpflanzen auftreten, denn da geht er auf Raubzug. Da ist es allerdings schwierig, ohne ständige Hänger zu fischen.

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Meistens ist der Biss knallhart, wenn ein Saibling auf den Köder geht.

Seesaibling

Er ist meistens eher in tieferen Wasserschichten zuhause. Er ist je nach Ausprägung räuberisch oder aber auf Kleinfutter wie Larven etc. aus. Mit seinem eher kleinen Maul sind grosse Köder nicht die richtige Wahl. Kleine Köderfische am System, Maden oder die Nymphenhegene (Renkensystem) sind angesagt.

Kanadischer Seesaibling (Namaycush)

Er hält sich fast ausschliesslich in Grundnähe auf. Meistens aber erst ab einer Tiefe von etwa fünf Meter. Um ihn zu finden ist es von Vorteil die Bodenstruktur des Gewässers zu kennen. Sobald Strukturen vorhanden sind stehen auch die Chancen gut, auf den kanadischen Seesaibling zu treffen. Du solltest also nach Bacheinläufen, Erhebungen oder Felsen suchen.

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Ein echter Tiefenräuber ist er, der kanadische Seesaibling (Namaycush). Beim Eisfischen werden regelmässig kapitale Exemplare gefangen.

Köder und Köderführung

Hier die wichtigsten Eisfischer-Techniken, wie sie im Alpenraum verbreitet zum Einsatz kommen. Selbstverständlich gibt es noch weitere, davon abgeleitete Techniken.

Toter Köderfisch am Bleikopf-System
(Tiroler-, Costasystem etc.)

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Das Costasystem besticht dadurch, dass es im Köderfisch verborgen ist.

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Das weit verbreitete Tirolersystem bleibt der Klassiker auch beim Eisfischen.

Der wohl beste Eisfisch-Köder für Namaycush, Bachsaibling und Bachforelle. Durch den authentischen Eigengeschmack und das realistische Aussehens ist der tote Köderfisch aus meiner Sicht unschlagbar. Am besten funktionieren Rotaugen oder Schneider mit einer Länge von sechs bis acht Zentimeter. Es ist nicht viel Eigenbewegung nötig, wenn Du den Köder führst. Lass ihn auf den Grund aufsetzen und hebe und senke ihn um etwa 20 bis 30 Zentimeter. Gelegentlich lässt Du ihn auf dem Grund aufprallen, um ein wenig Staub aufzuwirbeln, das ist speziell für Saiblinge verlockend.

Vertikal-Gummifisch

Bei der Wahl eines Gummifischs stehen alle Türen offen. Zu beachten gibt es aber, dass dein Köder in der Waage ist, also nicht am Schwanzende absackt. Je nachdem wie intensiv du den Gummifisch bewegen möchtest, wählst Du einen beweglicheren oder steiferen Gummi mit Schaufel oder Fransen. Wobei ein passiv geführter Köder weicher sein sollte, also mehr Eigenleben an den Tag legen sollte. Der Köder sollte bereits bei langsamem Heben und Senken sein Spiel entfalten – also immer zuerst 1:1 ausprobieren. In der Regel reicht bei den fünf bis zehn Zentimeter langen Gummifischen ein einfacher Jig-haken.

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Der vertikale Gummifisch fängt manchmal besser als der tote Köderfisch am System.

Alternativ kannst Du den Gummifisch auch am Dropshot-Rig anbieten, damit ist auch (falls erlaubt) mehr als eine Anbissstelle möglich.

Der vertikale Gummifisch fängt manchmal besser als der tote Köderfisch am System.

Bienenmade

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Die Bienenmade wird ganz auf den Haken aufgezogen und an einem Seitenarm knapp unter dem Eis angeboten.

Die Bienenmade eignet sich hervorragend zum Eisfischen. Vor allem Regenbogenforellen sprechen auf die kleinen Energiehappen an. Du kannst sie an einem Naturköderhaken knapp unter der Eisschicht bis in etwa drei Meter Tiefe anbieten. Am besten gehts, wenn Du mit einem Endblei von etwa sieben Gramm fischst und den/die Haken oberhalb des Bleis an einem kurzen Seitenarm anbringst, ähnlich einer Hegene/Gambe. Ich fische die Bienenmade passiv an einer weichen Rute im Rutenhalter, ohne Pose, dafür mit einer Glocke am Rutenspitz.

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An einer passiven Rute dient diese Glocke als Bissanzeiger.

Wurm

Würmer eignen sich nur bedingt zum Eisfischen – nicht weil sie nicht fängig wären, doch sie frieren sehr schnell ein an der eisigen Luft und sind dann nicht mehr zu gebrauchen. Wenn aber Temperaturen über Null Grad herrschen, dann gehen Würmer auch gut. Du bietest sie entweder gleich an, wie die Bienenmade, oder aber du legst sie auf Grund an eine passive Rute.

Nymphenhegene (Renkensystem)

Eine alternative Technik beim Eisfischen ist die Nymphenhegene, wie sie zum Felchenfischen verwendet wird. Hegene zum Grund lassen und gaaanz langsam hochziehen – jeder Zupfer wird mit einem Anhieb quitiert. Wer jetzt denkt, da beisst im besten Fall eine Regenbogenforelle drauf, der täuscht sich. Ein Angelkollege fing darauf eine Namaycush mit satten 65 Zentimeter.

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Sie wird nicht oft eingesetzt, doch fängig ist sie trotzdem, die Nymphenhegene.

 

Faktenbox

Echolot

Wenn Du genau wissen möchtest, was sich unter Deinen Füssen alles abspielt, so check es aus. Ein einfaches portables Echolot reicht aus, um dir ein Bild davon zu machen. Du siehst die genaue Wassertiefe, die Beschaffenheit des Grundes und gelegentlich auch den einen oder anderen Fisch. Gut zu wissen: die Tiefe, in der sich die Fische aufhalten.

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Achtung scharfe Klinge!

Sei bloss vorsichtig mit den scharfen Klingen am Eisbohrer. Bei Nichtgebrauch drehst Du den Bohrer in den Schnee, bis er stehenbleibt. So wird niemand gefährdet.

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Schneeschuhe

Die Eisschicht ist nicht immer hart und klar, meistens liegt viel Schnee darauf. Schneeschuhe erhöhen die Gehsicherheit, Du kannst dir beim Einbrechen in Eisblasen schnell das Bein verletzen.

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Und für alle die diesen Artikel im Magazin-Layout mit allen Funktionen und weiteren Bildern anschauen möchte, siehe ab eite 44 in Ausgabe 5 – Januar/Februar 2017
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4 Kommentare

  1. Da freue ich mich doch auf den nächsten Mittwoch. Mit sooooviel neuem Wissen muss es klappen. Danke für den Bericht und Petri Heil in die Redaktion.

  2. Hat doch tatsächlich geklappt, Fangmeldung von heute Mittwoch 25.01 ist unterwegs. Petri Dank für die Tipps

  3. Sehr informativer Bericht. Bald ist wieder Januar, das Eisfischen steht vor der Türe und es gilt die Köderbox zu komplettieren. Könnt ihr mir deshalb sagen was das für spannende Gummifische auf dem Bild im Bericht sind…?

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