HECHTE IM ENTENTEICH

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Hechtangeln, Oberflächenköder Hechtfischen, Alpenfischer, Petri Heil, Spinnfischen HechtHechte sind anpassungsfähige Fische. Sie sind die Herrscher des Freiwassers der tiefen Voralpenseen, aber auch in verkrauteten, kaum knietiefen Weihern gehen sie erfolgreich auf die Jagd. Wie man den Hecht im flachen Ententümpel an den Haken kriegt, hat «Der Alpenfischer» den Raubfischfan Nathanael Geeler gefragt.

Text und Fotos: Nino von Burg

Alpenfischer:

Nathan, wie fängt man einen Hecht im Ententeich?

Nathan:

Das ist im Prinzip ganz einfach: Hechte in Minigewässern sind oft Generalisten und lassen sich mit allen möglichen Ködern und Techniken überlisten. Sie sind keine Nahrungsspezialisten und scheinen sich auf alles zu stürzen, was sich bewegt. Wenn du auf deine Frage eine kurze Antwort willst: Am besten geht es mit Oberflächenködern.

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An solchen Stellen gehen nur Oberflächenköder – alles andere sammelt zu viele Algen ein.

Alpenfischer:

Wieso Oberflächenköder?

Nathan:

Unterfische nie einen Hecht. Dieser Grundsatz gilt auch in flachstem Wasser. Dazu kommt die Tatsache, dass kleine Weiher oft bis an die Oberfläche verkrautet sind. Unter der Wasseroberfläche ist dann gar keine Fischerei möglich.

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Ein Offsethaken, dessen Spitze im Köder verborgen ist, geht hier perfekt.

Alpenfischer:

Wie gehst du vor, wenn du ein solches Gewässer befischst?

Nathan:

Vorsichtig. Nur weil die Hechte nicht sehr vorsichtig sind, heisst das nicht, dass es der Fischer auch nicht zu sein braucht. Für mich gibt es drei Knackpunkte: Das Beobachten, das Werfen und die Köderführung.

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Beobachten und das Gewässer kennenlernen ist die halbe Miete.

Alpenfischer:

Lass uns die drei Knackpunkte getrennt betrachten. Beobachten?

Nathan:

Das ist der wichtigste Punkt. Man muss den Ententeich zu verstehen versuchen – natürlich nicht im esoterischen Sinn. Es geht darum, sich mit dem Verhalten der Hechte auseinanderzusetzten. Man muss ihre Standorte und Lauerverstecke kennen. Man muss in Erfahrung bringen, wann die Hechte fressen. Die gleichen zehn Würfe, die an einem späten Maimorgen fünf Hechte bringen, können drei Stunden früher völlig vergeblich sein. Auf Grund der Beobachtungen ergibt sich dann der Plan. Nichts ist an Minigewässern verhängnisvoller, als einfach mal darauf los zu fischen. Das ist ja zum Beispiel beim Bergbachfischen nicht anders.

Ideal lässt es sich von einem erhöhten Standpunkt aus beobachten. Oft sieht man zuerst die herumziehenden Schleien und Karpfen. Wenn du den ersten Hecht gefunden hast, solltest du dem Jagdfieber nicht gleich nachgeben, sondern weiter beobachten. Vielleicht steht in der Nähe noch ein grösserer, der sogar noch einfacher «angefischt» werden kann.

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Weniger ist mehr – Nathan wirft ganz gezielt an die Stellen, wo der Hecht steht.

Alpenfischer:

Was meinst du genau mit dem Knackpunkt «Werfen»?

Nathan:

Das hat mehrere Aspekte. Wer viel werfen muss, damit er gefischt hat, wird bei der Ententeichfischerei nicht glücklich. Weniger ist mehr. Das heisst: Keine Blindwürfe. Ausserdem müssen die Würfe sehr präzise sein.

Eine flächendeckende Bestockung entlang der Ufer macht das Werfen schwierig. Die Weiher, die ich befische, haben oft nur eine oder zwei Stellen, wo man komfortabel werfen kann. Diese Stellen werden natürlich regelmässig befischt. Interessanter und ergiebiger sind die Spots, die schwer zugänglich und kompliziert zu befischen sind.

Die Hechte lauern gern nah am Ufer und in der Nähe von Hindernissen – Hindernisse aus der Sicht des Werfers natürlich. Es gilt also möglichst nah ans Ufer und ans Hindernis zu werfen. Mit «möglichst nah» sind eher Zentimeter als Meter gemeint.

Erst meine allerletzten Würfe am Teich gehen blind in die Wasserpflanzen, wo ich dann noch auf die eine oder andere Attacke hoffe.

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Toller Hecht – der Hakten sitzt perfekt im Maulwinkel. Nathan versteht sein Handwerk.

Alpenfischer:

Und wie führst du deine Köder, bzw. welche Köder verwendest du?

Nathan:

Meistens fische ich grössere Gummiköder. Den Gummi montiere ich unbeschwert am Offset-Haken. Eine Beschwerung und ein freistehender Haken würden aus dem Hechtfänger einen Krautfänger machen. Ich bevorzuge Gummis mit sehr starker Aktion. Grosse Paddel- oder sogar Twisterschwänze finde ich perfekt. Der Gummifisch muss beim ersten leichten Zug an der Schnur in Aktion treten und den Hecht reizen. Etwas Variation in der Einholgeschwindigkeit und gelegentliche Stopps, bei welchen der Köder leicht einsinkt, bringen die Hechte in Rage.

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Auch mit einer Spinn-combo kann man genau werfen.

Alpenfischer:

Wie bist du am Ententeich ausrüstungsmässig unterwegs? Rute, Rolle usw.?

Nathan:

Ich bin da nicht sehr wählerisch. Eigentlich ist für diese Fischerei eine Baitcaster-Combo ideal, oft nehme ich aber auch die mittellange Spinnrute mit Stationärrolle. Zwischen die Geflochtene und den Köder kommt natürlich ein bissfestes Vorfach in robuster Auführung.

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Der Gummifisch hat sichtlich gelitten wegen der Bissattacken der Hechte.

Alpenfischer:

Nathan, vielen Dank für deine Tipps!

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