Harmloser Vogel? Von wegen! Wissenschaft widerlegt Behauptungen des NABU Niedersachsen zum Kormoran.
Aktuelle Forschungsergebnisse aus mehreren Ländern Europas belegen, dass Kormorane Fischbestände in Seen und Flüssen massiv dezimieren können. Von bestimmten Alters- und Größenklassen bis hin zur lokalen fast vollständigen Vernichtung bedrohter Arten - in Niedersachsen insbesondere der Äsche (Fisch des Jahres 2011).
Auf Berufung führender Kormoranforscher und nach Auswertung aktueller Studien widerlegt der Anglerverband Niedersachsen (AVN) in seinem «Faktencheck Kormoran» Aussagen des NABU, die den Einfluss des Kormorans auf die heimischen Fischbestände verharmlosen.
Kernthese des NABU Niedersachsen falsch!
NABU: «Schäden an natürlichen Fischpopulationen durch Kormorane sind nicht belegt.»
«Aktuelle Gefährdungslagen von Fischarten, welche vom Kormoran verursacht werden, sind nicht bekannt.»
Wissenschaftliche Studien der letzten Jahre an verschiedenen Fischarten und Gewässern belegen eindeutig das Gegenteil: Kormorane können lokale Fischpopulationen in Seen und Flüssen dezimieren, bis hin zum fast vollständigen Verschwinden einer Art in ihrem angestammten Gewässer. Erhebliche Bestandsrückgänge und Bestandsverluste von 75% und darüber wurden ermittelt für Äsche, Bachforelle, Meerforelle, Lachs, Zander, Hecht, Barsch u.a.
Interview Kormoran-Experte Dr. Niels Jepsen
Interview Kormoran-Experte Dr. Thomas Bregnballe
Hier die komplette Pressemitteilung des Angelverband Niedersachsen.
1 Kommentar
Der Komoran ist ein begnadeter Fischjäger. Wer einmal im klaren Wasser beobachten konnte, wie geschickt Komorane unter Wasser jagen, muss das neidlos anerkennen.
Wer aber einmal zugeschaut hat, wie ein Komoran einen richtig dicken Aal im Schnabel haltend auftaucht und den dann nach kurzem Herumwerfen komplett verschluckt, der weiß auch, dass die Behauptung, dass Komorane ja nur kleine Fische fressen, falsch ist.
Schade, dass manche Vogelschützer gegenüber Tatsachen so blind sind, nur weil sie nicht in ihr Weltbild passen!
Eine begrenzte Zahl von Komoranen würde ein Gewässer verkraften, es würde vermutlich sogar den Fischbestände gesund halten, aber die sehr hohe Zahl von Komoranen, die wir seit einigen Jahren an vielen Gewässern beobachten, gefährdet bestimmte Fischarten (Äschen, Forellen, …,) in ihrer Existenz.
Da wir in Mitteleuropa kein Gleichgewicht zwischen Komoranen und ihren natürlichen Feinden haben und auch nie bekommen können, muss der Mensch hier regulierend eingreifen.
Eigentlich müssten das doch auch Vogelschützer akzeptieren können, weil das einfach bei uns so ist.
Eine Äsche oder eine Forelle ist doch genauso schützenswert, wie jedes andere Tier, das in seinem Bestand bedroht ist.
Wer erlebt hat, wie extrem selten früher sehr häufige Fische geworden sind (mein Erfahrungsraum ist die Kyll in der Eifel, ehemals voller Äschen), der kann nur den Kopf über den jahrelangen Schutz der Komorane schütteln und hoffen, dass es diesbezüglich endlich ein Umdenken gibt!