GROSSES INTERESSE AN NEUER OASE

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Freuen sich über das gelungene Renaturierungsprojekt am Werdenberger Binnenkanal: Der Buchser Stadtpräsident Daniel Gut (v.l.), Regierungsrat Marc Mächler, Susanne Haag Jaggi vom Naturmade star-Fonds des EWZ, Heini Senn, Präsident Ortsgemeinde Buchs, Projektleiter Dominik Wäger und Beat Tinner, Präsident des Werdenberger Binnenkanal-Unternehmens.

Mit einer öffentlichen Begehung wurde die Revitalisierung des Werdenberger Binnenkanals im Bereich ARA bis Ochsensand in Buchs eröffnet. Rund 250 Interessierte nahmen daran teil. Regierungsrat Marc Mächler zeigte sich beeindruckt von der schnellen Bauzeit des Projekts.

Buchs. – Naturfreunden und Erholungssuchenden schlägt das Herz bei der Begehung der neu geschaffenen Naherholungsoase entlang des Werdenberger Binnenkanals höher. Auf einer Länge von über 2100 Metern ist der ehemalige, geradlinige und trapezförmige Kanal nicht mehr zu erkennen. Heute fliesst das Wasser in einem abwechslungsreichen und naturnahen Gerinne mit einer Breite von acht bis 130 Metern Richtung Rheintal. Früher war der Werdenberger Binnenkanal in diesem Abschnitt durchgehend sieben Meter breit. „Was sich heute präsentiert, ist das Verdienst aller Beteiligten“, freut sich Beat Tinner, Präsident des Werdenberger Binnenkanal-Unternehmens. In seinen Dankesworten erwähnte er unter anderem die Ortsgemeinde Buchs als Grundeigentümerin: „Ohne ihr Mittun sowie der Unterstützung der Stadt Buchs, privaten Geldgebern, dem Mitwirken des Fischereivereins Werdenberg und der konstruktiven Baubegleitung seitens Kanton wäre ein solches Projekt gar nicht realisierbar gewesen.“

Ausgezeichnetes Ergebnis

Wie die Besucher der öffentlichen Begehung am Samstag selber sehen und erfahren durften, ist seit dem Spatenstich vor neun Monaten ein völlig neuer Lebensraum für Fauna und Flora entstanden. „Dieses Projekt zeigt, dass auch unter Einbezug vieler Beteiligter und Anspruchsgruppen ein ausgezeichnetes Ergebnis erzielt werden kann“, führt Beat Tinner weiter aus. Der Einsatz aller – insbesondere jenem des Projektleiters Dominik Wäger – habe sich gelohnt: „Dieser kommt vor allem der Natur und dem Gewässerraum sowie den Tieren und Menschen zugute.“ Regierungsrat Marc Mächler unterstrich die Worte von Beat Tinner und hob im Speziellen die überregionale Bedeutung dieses Projekts hervor. Bereits während der Bauzeit sei das Interesse von Fachleuten an dieser Revitalisierung sehr gross gewesen. Deshalb zeigte sich der St.Galler Regierungsrat und Baudirektor überzeugt davon, dass die Entwicklung des Teilabschnitts des Werdenberger Binnenkanals gespannt beobachtet wird und im besten Fall sogar den Anstoss gibt andernorts auch ein solches Renaturierungs-Projekt in Angriff zu nehmen. „Dass die Revitalisierung hier am Werdenberger Binnenkanal überzeugt, zeigt die Beteiligung des Bundes. Der Bund übernimmt nämlich 80 Prozent der Kosten. Es wird also von oberster Stelle bestätigt, dass man auf das Erreichte stolz sein darf“, führte Regierungsrat Mächler weiter aus. Um ein solches Vorhaben zum Erfolg führen zu können, brauche es aber Macher wie Beat Tinner.

Deutlich unter Budget

Die gesamte Fläche, durch die sich das renaturierte Gewässer jetzt bewegt, befindet sich im Besitze der Ortsgemeinde Buchs. „Die Ortsgemeinde ist der Revitalisierung ab der ersten Sitzung mit Beat Tinner und Projektleiter Dominik Wäger positiv gegenübergestanden“, versichert Heini Senn, Präsident der Ortsgemeinde Buchs. Er sieht nämlich die Aufgabe der Ortsgemeinde darin, die wunderschöne Natur und Umgebung sowie das Naherholungsgebiet der Allgemeinheit näher zu bringen und zur Verfügung zu stellen. Senn erinnert sich noch an die erste Sitzung, bei der er unter anderem auch nach den Kosten, respektive der Finanzierung fragte: „Damals versicherte mir Beat Tinner, dass die Finanzierung das kleinste Problem sein. Und dem war dann tatsächlich so. Beat Tinner verstand es mit seinem Netzwerk und viel Engagement das grosse Werk vollumfänglich zu finanzieren.“ Budgetiert waren Investitionen in der Höhe von rund sechs Millionen Franken. Effektiv werden die Ausgaben voraussichtlich rund eine Million Franken tiefer sein als geplant. „Auch finanziell handelt es sich bei diesem Projekt um eine Vorzeige-Revitalisierung“, freut sich Beat Tinner, der Präsident des Werdenberger Binnenkanal-Unternehmens.

Weitere Renaturierungen denkbar

Ursprünglich wurde der Werdenberger Binnenkanal vor über 100 Jahren zur Entsumpfung und der Bannung der Überschwemmungsgefahr von Dörfern und Feldern erbaut. Dies ist noch heute der Hauptnutzen des Kanals. Allerdings werden heute die neusten Erkenntnisse des Wasserbaus angewendet, indem die Gewässerräume naturnah gestaltet und die Lebensraumbedingungen für Fische, Tiere und den Menschen verbessert werden. „In nächster Zeit werden wir über den gesamten Wasserlauf ein Gewässerentwicklungskonzept erarbeiten, um Unterhalts- und Renaturierungs-massnahmen in Abstimmung mit der Naturgefahrenkarte zu erarbeiten“, erklärte Beat Tinner und schloss seine Worte damit, dass Regierungsrat Marc Mächler deshalb jetzt bestimmt nicht das letzte Mal im Werdenberg zu Gast sei.

Zahlen zum Revitalisierungsprojekt

  • Gesamtlänge des revitalisierten Gerinnes: 2150 MeterGerinnebreite: 7 bis 130 Meter (früher 7 Meter)
  • Bewegte Aushübe: 170’000 m3
  • Fahrten innerhalb der Baustelle: ca. 8’000
  • Eingebaute Steine: ca. 4’000 Tonnen
  • Gepflanzte Bäume und Sträucher: ca. 12’700 Stück (nach Fertigstellung)
  • Bauzeit: rund 7 Monate

 

 

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