1. Mai 2017 – Eine Eröffnung will geplant sein, sofern man sie ernst nimmt – und das tun wir! Wir reisen daher bereits am Vortag an, um die Bedingungen prüfen und den Plan für den nächsten Morgen – den Eröffnungsmorgen – zu schmieden…
Unser Ziel – der Silsersee im Oberengadin. Unsere Methode – Spinnfischen vom Ufer. Eigentlich wollten wir noch ein paar Bammeli (Elritzen) fangen um sie als Köder einzusetzen, doch es waren, wohl wegen der tiefen Temperaturen, keine am Ufer zu sehen. Auch gut, dann setzen wir eben auf künstliche Köder.
Der Eröffnungsmorgen zeigt sich perfekt, wenig Wind und leichter Schneefall. Wir starten an einer relativ flachen Stelle mit langsam sinkenden Wobblern welche wir schnell «jerken». Gezielte Spinnstopps bringen dann auch den ersten Biss – eine untermassige Bachforelle. Schrittweise wandern wir dem Ufer entlang. In tieferem Wasser dann der zweite Biss, diesmal ist es eine Bachforelle mit gut 35 Zentimetern. Die Fische beissen weit draussen, der Wobbler muss etwa 50 Meter raus. Es folgen weitere Bisse und eine tolle Bachforelle mit 43 Zentimetern. Der Fisch ist aussergewöhnlich schön gefärbt – ein Bijou.
Andere Fischer versuchen sich mit dem Boot auf Seesaiblinge – vereinzelt werden einige gefangen. Durch die ruhigen Bedingungen lässt es sich auch gut Schleppfischen auf Namaycush. Doch am Mittag treffen wir zwei verwegene Ruderer, die den ganzen Vormittag lang trotzdem keinen Biss registrieren konnten.
Der Schneefall wird immer intensiver und die Bisse bleiben auch bei uns aus. Auch eine Verlagerung des Standortes bringt keinen Fisch mehr.
Mittlerweile schneit es horizontal und die Strasse setzt langsam Schnee an. Weiter talabwärts machen wir noch einen Versuch am gestauten Inn. Endlich können wir wieder Bisse und ein paar Forellen verzeichnen. Der Wobbler war eindeutig der Erfolgsköder am Eröffnungstag – mindestens bei uns.
Pascal Bader, Redaktor «Der Alpenfischer»