EU-BÜRGERUMFRAGE ZUM GEWÄSSERSCHUTZ

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Der NABU Berlin ruft Bürger*innen auf, sich an der Online-Befragung der EU-Kommission zum Schutz der Gewässer zu beteiligen. In der Befragung geht es um die Zukunft der EU-Wasserrahmenrichtlinie, die zum Schutz der Gewässer erlassen wurde. Umweltverbände wollen die Versäumnisse nicht einfach so hinnehmen.

«Die Wasserrahmen-Richtlinie (WRRL) muss unbedingt erhalten bleiben. Berlin braucht saubere, artenreiche Bäche und Flüsse», fordert Jutta Sandkühler, Geschäftsführerin des NABU Berlin. In der Befragung, die noch bis zum 4. März 2019 läuft, geht es um die Zukunft der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). In einem sogenannten «Fitness Check» überprüft die EU derzeit, ob die Vorgaben der Richtlinie noch zweckdienlich sind und bezieht auch die Meinung der Bevölkerung ein. Auf www.nabu.de/wasserretten kann sich jeder mit wenigen Klicks für den Schutz der Gewässer einsetzen.

Die Richtlinie zum Schutz der Gewässer wurde im Jahr 2000 erlassen und verpflichtete alle Mitgliedstaaten, bis 2015 alle Gewässer in einen guten Erhaltungszustand zu bringen. Während einige Bundesländer dabei sind, die Richtlinie erfolgreich umzusetzen, ist dieses Vorhaben ist in anderen Bundesländern dramatisch gescheitert. Berlin hat im Ranking der Zielerreichung zusammen mit Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Sachsen am schlechtesten abgeschnitten. Hier wurde die WRRL am wenigsten umgesetzt. Und auch nur 13% der Brandenburger Seen erreichten die Ziele der Richtlinie. Gründe dafür sieht der NABU nicht in der Richtlinie an sich, sondern viel eher in verwaltungstechnischen Hemmnissen, den zu weichen Kriterien und darin, dass viele Maßnahmen freiwillig sind. Erfolgreich kann die Richtlinie nur sein, wenn sie engagierter vorangetrieben wird.

«Die Wasserqualität vor allem der Spree muss erheblich verbessert werden. Die Ausgestaltung der Ufer muss die ökologischen Potenziale berücksichtigen und naturnahe Gewässer- und Auenlebensräume wieder herstellen. Nur so können wieder lebendige, artenreiche und attraktive, Gewässer entstehen», mahnt Sandkühler an. Die Wasserrahmenrichtlinie ist in Berlin das Herzstück des Trinkwasserschutzes und steht für die Bewahrung der typischen Tier- und Pflanzenvielfalt in und an Flüssen und Seen. Kritiker der WRRL bekämpfen die vorbildliche Richtlinie, da sie strenge Schutzvorschriften zum Erhalt der Gewässerqualitäten vorschreibt und zum Beispiel gewässergefährdende Vorhaben genauestens geprüft werden.

Aktuell streben die EU-Regierungen die Zielerreichung bis zum Jahr 2027 an. Zusammen mit anderen europäischen Umweltverbänden, darunter auch WWF und BUND, ruft der NABU die Bürger*innen daher zur Beteiligung auf, weil eine Abschwächung der Standards und erneute Fristenverschiebung befürchtet werden.

Die Online-Umfrage und weitere Informationen findest du unter: www.nabu.de/wasserretten

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