DER ULTIMATIVE SEEFORELLENKÖDER (TEIL 3)

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In «DER ULTIMATIVE SEEFORELLENKÖDER (TEIL 1)» ging es um die Faszination. «DER ULTIMATIVE SEEFORELLENKÖDER (TEIL 2)» beschäftigte sich mit der fischereilichen Praxis. Der dritte Teil der Serie widmet sich nun der Entstehung von kostbaren und wunderschönen Perlmutt-Spangen.

Ultimativer Köder und Zielfisch

Vom Fliegenbinden zum Spangenschleifen

Etwas selber herzustellen und damit einen Fisch fangen zu können war schon immer mein Traum. Früher verwirklichte ich diesen Wunsch mit dem Binden von Fliegen und Streamern. Deshalb konnte ich nicht wiederstehen diese wunderschönen und fängigen Unikate aus Perlmutt selber herzustellen. Die Herausforderung dies umzusetzen war jedoch gross. Es dauerte lange bis ich die erste Seeforelle mit einer selbstgemachten Perlmutt-Spange fing. Dementsprechend war die Freude riesig gross als es mit schliesslich gelang.

Rohmaterial

Es ist jedes Mal wieder aufregend eine verkalkte Schneckenschale aufzusägen und mit dem Schleifen zu beginnen. Was wird wohl darunter hervorkommen? Bei jedem Schleifvorgang kommt das glänzende Perlmutt stärker hervor. Der Gedanke, ob diese Spange fängt und ob ich sie selber benutzen soll, ist immer vorhanden an der Schleifmaschine – obwohl ich schon lange keinen Platz mehr habe in meinen Köderboxen. Auch wenn man eine grosse Auswahl an Spangen hat, bleibt die Arbeit des Einstellens und Aussortierens auf dem Wasser die gleiche. Nur wer sich diese Zeit nimmt, kommt regelmässig zum Erfolg.

Die Herstellung von Perlmutt-Spangen

Als erstes gilt es für die Herstellung von Perlmutt-Spangen erstklassiges Rohmaterial in Form von Muscheln und Schnecken zu beschaffen. Da die Materialqualität meist erst bei Anlieferung geprüft werden kann, ist es enorm wichtig über gute Kontakte zu verfügen. Schnell sitzt man auf einem nicht brauchbaren Haufen Schalen, die bloss viel gekostet haben. Es gibt nur wenige Muscheln oder Schnecken auf dem Markt, bei denen Grösse, Schalenstärke und Farbe stimmen. Oft wird auch viel Aufwand durch Wurmlöcher in den Schalen zunichte gemacht.

Rohmaterial und Rohlinge

Die Muscheln werden in längliche Stücke zersägt und sehr sorgfältig in die gewünschte Form geschliffen. Muschelform und Farbverlauf sind bei der Produktion zu berücksichtigen und lassen jede Spange zum Unikat werden. Dem durch das Schleifen entstehende Muschelstaub ist höchste Aufmerksamkeit zu schenken. Wenn kleinste Mengen davon an unsere Schleimhäute gelangen, kann dies zu gesundheitlichen Schäden führen.  Als weiterer Schritt werden Löcher gebohrt und Hülsen eingesetzt. Schlussendlich wird so lange poliert, bis die Perlmutt-Spange eine glänzende, irisierende Oberfläche hat. Einen so schönen Köder selber herzustellen und damit noch die Königin in unseren Seen zu fangen, ist für mich das Grösste.

Das spektakuläre Endprodukt

Wichtig

Die fängigsten Perlmutt-Spangen gehen immer im Boot kaputt – meist im Kescher mit einer wütenden Forelle. Den Kescher mit dem Fisch sollte man erst auf den Boden legen, wenn abgehakt wurde.  Sonst verliert man unter Umständen einen super Köder. Zu beachten sind auch Unterwasserberge, Berufsfischernetze, andere Boote, sowie stark aufkommender Wind. Es tut weh, wenn man die besten Spangen verliert – da schreibe ich leider aus Erfahrung.

Ich wünsche euch spannende Stunden beim Schleppen und einen erfolgreichen Saisonstart!

Euer Roger Wyss, www.perlmutt-spangen.ch

 

Falls du einen der ersten beiden Teile der Serie verpasst hast, findest du sie hier:

«DER ULTIMATIVE SEEFORELLENKÖDER (TEIL 1)»

«DER ULTIMATIVE SEEFORELLENKÖDER (TEIL 2)»

 

 

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