DER MAGERSTE FANG SEIT JAHRZEHNTEN

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Der Fischfang am Zürichsee und Zürich-Obersee geht weiter zurück. Am Linthkanal wurden seit Beginn der Aufzeichnungen 1940 noch nie so wenige Fische gefangen wie letztes Jahr. Auch am Walensee lag der Fang der Berufsfischer unter dem 10-Jahres-Mittel.

Der Jahresbericht der Fischereikommission für den Zürichsee, Linthkanal und Walensee 2017 zeigt ein düsteres Bild. Im vergangenen Jahr gingen die Fischfänge im Zürichsee und Zürich-Obersee weiter zurück und lagen um rund zehn Prozent tiefer als im bereits schlechten Vorjahr. Der Rückgang war vor allem beim wirtschaftlich bedeutenden Felchenfang zu verzeichnen. Egli gingen so wenige ins Netz wie letztmals vor über 30 Jahren. Hingegen wurden bedeutend mehr Hechte gefangen, als in den Vorjahren. Das Monitoringprogramm der Felchen-Population im Zürichsee und Obersee wurde vertieft; zusätzliche Informationen zum Wachstum und Altersaufbau sollen helfen, die Bewirtschaftung und Befischung zu optimieren.

Den Äschen unter die Arme greifen

Im Linthkanal wurden nur noch 421 Kilogramm Fisch gefangen. Dies ist der kleinste Fangertrag seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1940. Während die Forellenfänge gegenüber dem Vorjahr leicht zugenommen haben, sind die Fänge der Äschen und Felchen nochmals deutlich eingebrochen. Bei den Barben wurde dieses Jahr ein deutlicher Rückgang verzeichnet.

Die Verbesserungen bei den Fischbeständen und -fängen, die man sich von der Renaturierung Linth2000 versprochen hatte, lassen weiter auf sich warten. Von den im Abschlussbericht zur Äschenstudie im Linthkanal empfohlenen Massnahmen wurden einige bereits umgesetzt. Die Schonbestimmungen für Äschen wurden verschärft. Für Kormorane gilt in gewissen Abschnitten der Linth für die Jahre 2019-2021 eine längere Jagdzeit, auch während der sensiblen Laichzeit der Äschen. Zudem wurde ein Gutachten in Auftrag gegeben, um die Laichmöglichkeiten für Äschen mit Kiesschüttungen zu verbessern, unter besonderer Berücksichtigung des Hochwasserschutzes.

Durchzogenes Resultat im Walensee

Im Walensee fingen die Berufsfischer 2017 zehn Prozent weniger als im Mittel der vergangenen zehn Jahre. Am häufigsten zappelten Felchen in ihren Netzen. Zwar stieg der Fanganteil der Albeli ein wenig, dennoch bleibt diese Fischart für die Berufsfischer weiterhin unbedeutend. Die privaten Fischerinnen und Fischer fingen etwas mehr als im Vorjahr, vor allem Hechte, Felchen, Egli und Seeforellen.

Medienmitteilung Kanton St. Gallen vom 18. 6. 2018

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