CORONA IM ANGELSHOP

0
Corona im Fischelraden, alpenfischer, Querdenker

Zeichnung: Tanja Binder

Die Fischereiartikel Geschäfte in der Schweiz sind geschlossen. Corona und Bundesrat sei Dank. Wer in die Digitalisierung nicht schon vorher investiert hatte, wird ohne Online-Shop keinen Umsatz mehr machen.

Die paar Würmer aus dem Köderautomaten oder die Idee mit den Gutscheinen (Solidarität = Liquidität) werden die Verluste kaum auffangen können. Die Grosshändler oder auf den Versandhandel spezialisierte Player werden in die Bresche springen, haben sie doch den Internetverkauf schon lange forciert.

Vielleicht sind die «Grossen» auch teilweise betroffen und ihre «gebrandeten» Produkte mit europäischen Namen aber «Made in China» konnten die letzten Wochen nicht geliefert werden. Denn wie wir alle wissen, wütete Covid-19 zuerst im Land des Lächelns. Aber «das» ist uns allen ja längst vergangen. Auf die Berge von China-Angelutensilien, die immer mehr an Konsummüll erinnern, können wir ja vielleicht paar Wochen verzichten. Aber dass unser Angelsteg direkt vor der Nase von eifrigen Beamten gesperrt wurde (Angst vor Massenaufläufen!?) schmerzt schon mehr.

Von der Stange – vorbei?

Aber zurück zum Überlebenskampf der kleinen Händler. Der Querdenker kauft seine Brötchen und Wurst beim lokalen Bäcker und Metzger. In der jetzigen Zeit erst recht. Denn dort ist das Einkaufen nicht nur viel persönlicher, sondern auch die Qualität ist fast immer besser. Trifft dies beim lokalen Angelgeschäft auch zu? Oder werden dort einem «AliExpress» Produkte für den dreifachen Preis angedreht? Klar, eine professionelle Beratung ist auf jeden Fall dabei und die darf etwas kosten.

Trotzdem könnte die Zeit nach Corona für den kleinen Detailhändler Veränderungen bringen. Er wird sich Gedanken machen müssen, ob er wirklich weiterhin 0815-Mainstream Produkte anbieten will. Oder eher solche mit dem gewissen etwas. Wieso nicht auf giftfreie Gummiköder setzten? Warum z.B. Drillingshaken nicht immer auch ohne Widerhaken, wo sie doch praktisch überall verboten sind? Warum giftiges Blei verkaufen, anstelle seine Hausgewässer mit Tungsten schadstoffärmer zu halten.

Innovation – besser früher als später

Warum nicht innovativ sein? Wie wäre es mit Angelrollen nach Kundenwunsch? Die 3-D Printer und das gewünschte Teil sind über Onlineplattformen für jeden User ansprechbar. Auch der Roboter wird in Zukunft ein RaaS (Robot as a Service) für wenig Geld ein Service aus der Cloud sein. Selbst ein Roboter der in der Schweiz oder Deutschland steht, bringt mehr Wertschöpfung nach Europa als die Angelgeräte aus China um die halbe Welt zu schiffen. Ja, setzt auf Qualität «Made in Europe», Qualität anstelle von Quantität. Habt den Mut, die «Grossen» werden ihn nicht haben.

Der Angel-Manufactum?

Vielleicht leidet der Querdenker gerade unter einem Corona-Fiebertraum. Aber er sieht sich in einem Fischereiartikel-Laden mit alles hochwertigen Artikeln aus der Zeit vor «Made in China». Wie sich diese «De-Globalisierung» konkret anfühlt, kann dies schon lange in einem Manufactum Laden in Deutschland für hochwertige Produkte aus dem Alltag erleben.

Aber wie so oft, am Ende entscheidet das liebe Geld. Dennoch, liebe Anglerinnen & Angler, ihr seid es, welche die lokale Produktion und Verkauf beeinflussen könnt. Wer auf Qualität anstelle Quantität setzt, eine mögliche Reparatur beim Fachhändler der Müllkippe vorzieht, der setzt auf ressourcenschonende und sozialverträgliche Produktion.

Der Händler des Vertrauens wird uns dabei hoffentlich unterstützen, oder?!

Der Querdenker

Er nennt die Dinge beim Wort, betrachtet uns Fischer aus der Ferne, neigt zur Provokation und pointiert. Sind wir wirklich so, haben wir uns in unserem Tun verrannt?
«Auch du kannst ein Querdenker sein; sende uns deinen Text, anonym, wenn du möchtest.»

Teilen.

Dein Kommentar