Europäer für saubere Gewässer – Angler für saubere Gewässer und gesunde Fischbestände
Rund 380.000 europäische Bürgerinnen und Bürger haben die EU-Kommission aufgefordert, die strengen europäischen Wassergesetze zu verteidigen. Es war eine der größten Öffentlichkeitsbeteiligungen in der Geschichte der Europäischen Union. Das Gesetz, die so genannte Wasserrahmenrichtlinie (WRRL), soll sicherstellen, dass Flüsse, Seen und Feuchtgebiete wieder einen guten ökologischen Zustand erreichen. Für die Zukunft beinhaltet das Gesetz ein Verschlechterungsverbot.
Über 100 NGOs haben mit der Kampagne #ProtectWater Bürger aus ganz Europa aufgerufen, sich für die Aufrechterhaltung der starken europäischen Gesetze zur Wiederherstellung und Erhaltung der Gewässer einzusetzen. Die EU führt derzeit einen so genannten „fitness-check“ der Gesetzgebung durch. Mehrere Mitgliedsstaaten hatten sich dafür eingesetzt, die Richtlinie aufzuweichen und die Frist für deren Umsetzung erneut zu verlängern.
Eine der größten Öffentlichkeitsbeteiligungen in der Geschichte der EU
„Es ist ein starkes Zeichen, dass sich 380.000 Europäerinnen und Europäer an der Kampagne beteiligt haben. Sie haben ihren Regierungen laut und deutlich gesagt, dass sie die bestehenden Richtlinien nicht abändern, sondern nun endlich umsetzen sollen. Unsere Gewässer sind die Lebensadern in der Natur, ihr Erhalt ist unser aller Lebensgrundlage und damit nicht verhandelbar.“, sagte Dr. Christel Happach-Kasan, Präsidentin des Deutschen Angelfischerverbandes (DAFV).
Mehr als 130 Organisationen für die Gewässer in der EU
Die #ProtectWater Kampagne ist ein Zusammenschluss der European Anglers Alliance, dem European Environmental Bureau, WWF und der European Rivers Network and Wetlands International, die gemeinsam die Living Rivers Europe Koalition geformt haben. Nach 20 Jahren hat die EU-Kommission die Wasserrahmenrichtlinie einem Fitness-Check unterzogen. Dabei hatten alle EU-Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, im Rahmen einer Öffentlichkeitsbeteiligung ihre Meinung zu äußern. Diese haben nun ein klares Votum gegen die Änderung der bestehenden Gesetzgebung zum Ausdruck gebracht. Die Kampagne wurde im Oktober 2018 gestartet und von mehr als 130 Organisationen aus ganz Europa, darunter auch Österreich mit WWF und ÖKF FishLife, unterstützt.
Wie geht es jetzt weiter?
Die offizielle Auswertung der am 12. März beendeten Öffentlichkeitsbeteiligung wird voraussichtlich im Herbst 2019 von der EU veröffentlicht. Die finale Entscheidung über die Zukunft der Wasserrahmenrichtlinie wird im ersten Halbjahr 2020 erwartet. Die Living Rivers Europe Koalition wird den weiteren Verlauf kritisch begleiten und sich entschieden dafür einsetzten, dass die Ziele dieser bahnbrechenden Richtlinie von den Mitgliedsstaaten vollständig umgesetzt und deren Einhaltung von der Kommission überprüft wird. Damit spätestens 2027 die Mehrheit der Gewässer und der darin lebenden Fischbestände wieder einen guten ökologischen Zustand erreichen.
Über die Wasserrahmenrichtline
- Die WRRL ist eine der umfassendsten Umweltgesetzgebungen in der EU. Die Richtlinie beinhaltet den Schutz, die Verbesserung und die Wiederherstellung der Flüsse, Seen, Küstengewässer und Feuchtgebiete.
- Im Rahmen der WRRL haben sich die Mitgliedsstaaten verpflichtet, die Mehrheit der Gewässer bis zum Jahr 2015, doch spätestens bis 2027 in einen „guten ökologischen Zustand“ zu versetzen. Außerdem gilt für den erreichten Zustand ein Verschlechterungsverbot.
- Die WRRL wird derzeit im Rahmen eines „Fitness-Check“ überprüft. Alle Teile der Richtlinie werden dabei auf Relevanz, Effektivität, Effizienz und Kohärenz mit angrenzenden Richtlinien überprüft. Das beinhaltet eine öffentliche Beteiligung der Bürger und Fachleute.
Rückfragehinweis:
ÖKF Österreichisches Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz
Sonja Behr (Geschäftsführerin)
A-1230 Wien, Breitenfurter Strasse 335
T 01 869 53 00
M sonja.behr@fishlife.at